Trotz internationaler Proteste bereitet Nordkorea offenbar weitere Raketentests vor. Die südkoreanische Tageszeitung "Chosun Ilbo" berichtet, drei bis vier Raketen seien bereits auf Abschussrampen montiert und startklar. Die nordkoreanischen Behörden hätten zudem einige Teile der Ostküste bis zum 11. Juli für den Schiffsverkehr gesperrt.
Man werde Gewalt einsetzen, wenn man gezwungen werde, die Tests einzustellen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums im staatlichen Fernsehen. Die Tests hätten nichts mit den Sechs-Parteien-Gesprächen über das Atomprogramm des Landes zu tun. Es ginge vielmehr um die Fähigkeit zur Selbstverteidigung.
"Radikale Gegenmaßnahmen"
Bei den Vereinten Nationen in New York protestierte ein nordkoreanischer Diplomat gegen mögliche Sanktionen. "Wir werden gezwungen sein, radikale Gegenmaßnahmen zu ergreifen, falls Sanktionen verhängt werden", sagte der stellvertretente Leider der nordkoreanischen UN-Mission, Han Song Ryol, in einem Interview des TV-Senders TBS.
Nordkorea hatte am Mittwoch mindestens sieben Raketen - darunter eine Langstrekenrakete - getestet und damit die internationale Staatengemeinschaft alarmiert. Die amerikanische Regierung drängt nun bei den Vereinten Nationen auf Sanktionen, die chinesische und die russische Regierung, die jeweils ein Vetorecht im Sicherheitsrat besitzen, scheinen Sanktionen jedoch nicht zustimmen zu wollen.
Im Meer versunken
Die Langstreckenrakete vom Typ Taepodong 2, die das nordkoreanische Militär testete, kann nach Einschätzung des US-Militärs auch Teile der USA erreichen. Der Test war jedoch nicht erfolgreich: Die Rakete stürzte nach einigen Minuten ab und versank im Meer.