Venezuelas Oppositionsführer Leopoldo López ist im Zusammenhang mit regierungskritischen Protesten zu fast 14 Jahren Haft verurteilt worden. Wegen Anstachelung zur Gewalt bei den Protesten Anfang 2014 müsse López 13 Jahre, neun Monate und sieben Tage ins Gefängnis, teilte sein Anwalt Roberto Marrero am Donnerstagabend über den Kurznachrichtendienst "Twitter" mit. Der 44-jährige Oppositionspolitiker soll demnach im Militärgefängnis Ramo Verde bleiben, wo er bereits seit Februar 2014 inhaftiert ist.
"Wenn das Urteil mich schuldig spricht, werden Sie mehr Angst haben, es zu verlesen, als ich es zu hören, denn Sie wissen, dass ich unschuldig bin", sagte López nach Aussage des Augenzeugen David Smolansky vor Gericht. Die Sitzung hatte hinter verschlossenen Türen stattgefunden.
Lopéz wird für die Proteste gegen die sozialistische Regierung verantwortlich gemacht, bei denen nach offiziellen Angaben zwischen Februar und Mai 43 Menschen getötet worden waren. Bis Ende Juni hatte er mit einem einmonatigen Hungerstreik die Freilassung aller politischen Gefangenen in Venezuela, das "Ende von Verfolgung, Repression und Zensur" sowie einen festen Termin für die Parlamentswahl gefordert.