Pegida, verschwinde!" - mit einem Flugblatt und Karikaturen haben sich französische und frankophone Karikaturisten gegen die islamfeindliche Bewegung Pegida gestellt. Sie seien empört über den in Dresden geplanten "Trauermarsch", heißt es in einem Aufruf vom Sonntag. "Wir lehnen es ab, dass Pegida das Gedenken an unsere Kollegen vereinnahmen will", sagte ein Mitorganisator und Sprecher der Aktion der Deutschen Presse-Agentur.
Wegen des Anschlags auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" mit zwölf Toten haben die Pegida-Organisatoren ihre Anhänger aufgefordert, bei der Kundgebung an diesem Montag in Dresden Trauerflor zu tragen.
Pegida stehe für all das, was die Kollegen von "Charlie Hebdo" durch ihr Werk bekämpft hätten, erklären die Karikaturisten in ihrem Flugblatt. "Wir, die französischen und frankophonen Zeichner, sind entsetzt über die Ermordung unserer Freunde. Und wir sind angewidert, dass rechte Kräfte versuchen, diese für ihre Zwecke zu instrumentalisieren."
Zu den bisher elf Unterzeichnern gehört auch der niederländische Karikaturist "Willem", Gründungsmitglied und Zeichner bei "Charlie Hebdo". Er überlebte, weil er während der Anschläge im Zug nach Paris saß.
Die Karikaturen wurden bereits tausendfach auf Twitter geteilt. Eine Zeichnung zeigt etwa eine Hyäne und einen Aasgeier, die aus dem Terroranschlag Kapital schlagen wollen.
Zugleich rufen die Zeichner die Dresdner zu Weltoffenheit und Toleranz auf. "In diesem Kampf ist Dresden, wie Paris, eine symbolische Stadt."
Seehofer fordert Pegida-Absage
CSU-Chef Horst Seehofer forderte, die allwöchentlichen Pegida-Aktionen bis auf weiters auszusetzen. "Ich möchte die Verantwortlichen (...) auffordern, dass sie jetzt, wo die ganze Welt trauert und schockiert ist über die Vorgänge in Paris, auf absehbare Zeit ihre Demonstrationen absagt", sagte er in der ARD.
Zuvor hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière der Pegida-Bewegung vorgeworfen, die Terroranschläge von Paris politisch zu missbrauchen.