Proteste in Thailand Granatenangriffe erschüttern Bangkok

Eine Serie von Granatenangriffen auf das von Soldaten geschützte Finanzviertel hat die Spannungen in der thailändischen Hauptstadt Bangkok weiter geschürt. Nach Angaben der Regierung kamen am Donnerstag drei Menschen ums Leben, 75 andere wurden zum Teil schwer verletzt.

Eine Serie von Granatenangriffen auf das von Soldaten geschützte Finanzviertel hat die Spannungen in der thailändischen Hauptstadt Bangkok weiter geschürt. Nach Angaben der Regierung kamen am Donnerstag drei Menschen ums Leben, 75 andere wurden zum Teil schwer verletzt. Unter den Verletzten waren nach Darstellung aus Krankenhäusern auch vier Ausländer. Die Armee erklärte, die fünf Granaten vom Typ M-79 seien aus einem benachbarten Geschäftsviertel abgefeuert worden, das von Zehntausenden Anhängern der Opposition besetzt ist. In Erwartung eines Angriffs der Sicherheitskräfte begannen die Rothemden mit dem Bau von Barrikaden. Die Regierung bestritt Angriffsabsichten.

Ziel der Granatenangriffe war eine Versammlung Hunderter Anhänger der Regierung in dem Finanzviertel. Medienberichten zufolge wurden fünf Menschen festgenommen. Der selbe Granatentyp sei auch während der gewaltsamen Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten auf Soldaten abgefeuert worden, sagte ein Armee-Sprecher. Bei den Auseinandersetzungen am 10. April waren 25 Menschen getötet worden, darunter ein japanischer Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters.

Anführer der Rothemden wiesen den Vorwurf zurück, hinter den Granatenangriffen zu stecken. Die Anhänger der Opposition demonstrieren seit sieben Wochen zu Zehntausenden für vorgezogene Neuwahlen, die Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva jedoch ablehnt. Abhisit kam nach den Angriffen zu einer Dringlichkeitssitzung mit führenden Militärs zusammen. Der stellvertretende Ministerpräsident Suthep Thaugsuban sagte, die Regierung habe nicht die Absicht, gewaltsam gegen die Demonstranten vorzugehen, weil unter ihnen Frauen und Kinder seien.

Gleichwohl hatte die Armee zuvor mit Gewalt gedroht. "Eure Tage sind gezählt", sagte Armeesprecher Sansern Kaewkamnerd. Wer nicht freiwillig gehe, werde angeklagt. In der Hauptstadt sind etwa 60.000 Soldaten im Einsatz. Nach Zeitungsberichten dürfen sie scharf schießen, wenn sie angegriffen werden.

Die Anhänger der Opposition bereiteten sich jedoch auf einen Sturm der Sicherheitskräfte auf das besetzte Viertel vor. Sie bauten Barrikaden aus Reifen, Betonblöcken und Bambusstäben, um sich auf die drohende Auseinandersetzung mit der Armee vorzubereiten. "Von Informanten aus der Regierung wissen wir, dass sie am 26. April Schluss machen wollen", sagte Oppositionsführer Kwanchai Sarakam zu Reuters.

Reuters
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