Rothemden-Anführer tot Thailändischer Oppositioneller stirbt durch Kopfschuss

Die seit Wochen in der thailändischen Hauptstadt Bangkok demonstrierenden Regierungsgegnern haben einen ihrer radikalsten Anführer verloren.

Ein Führer der Oppositionsbewegung in Thailand ist am Montag an seinen Schussverletzungen gestorben. Der Ex-General Khattiya Sawasdipol sei tot, teilten die Rettungskräfte in Bangkok mit. Der auch Seh Daeng genannte 58-Jährige hatte in den vergangenen Wochen die sogenannten Rothemden in ihrem erbitterten Protest gegen die Regierung unterstützt.

Sawasdipol war am Donnerstag bei einem Gespräch mit ausländischen Journalisten in der Hauptstadt Bangkok von einem Scharfschützen in den Kopf geschossen worden. Er kam ins Krankenhaus und wurde operiert. Wer für die Schüsse verantwortlich war, blieb zunächst unklar.

Die Armee hatte mit dem Einsatz von Scharfschützen gedroht, dementierte aber, auf Seh Daeng geschossen zu haben. Der Ex-General war für die Sicherheit in dem Lager der Oppositionellen verantwortlich, die sich im Geschäftsviertel der Metropole verschanzt haben.

Seh Daeng war ein Vertrauter des 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. 2008 war er aus der Armee entlassen worden, weil er öffentlich Kritik geübt hatte. Im Januar eröffnete die Polizei Ermittlungen gegen Seh Daeng, weil er mit einem Attentat auf das Hauptquartier des Generalstabs in Verbindung gebracht wurde. In seinem Haus wurden Granaten, eine Pistole und Munition gefunden.

Bei den Straßenkämpfen zwischen Regierungsgegnern und der thailändischen Armee starben seit Donnerstagabend mehr als 35 Menschen in Bangkok. Die Zahl der Verletzten stieg auf 244 Menschen, darunter sechs Ausländer. Die Regierung erneuerte am Montag ihren Aufruf, die besetzten Gebiete in der Hauptstadt bis 15.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MESZ) zu räumen.

Reuters
AFP/Reuters