40 Kilometer von der Millionen-Metropole Kasan entfernt entsteht eine neue Stadt, die der Kreml zum russischen Silicon Valley machen will. Innopolis heißt die neue Stadt, die erste, die seit den Zeiten der Sowjetunion praktisch aus dem Boden gestampft wird. Bis 2035 sollen hier 150.000 Menschen leben und arbeiten, so der Plan, die Hälfte davon IT-Spezialisten.
Bislang gleicht Innopolis in weiten Teilen noch einer Baustelle. Doch der Bau schreitet schnell voran. Innerhalb von nur drei Jahren entstanden hier die erste IT-Universität des Landes, eine Schule, ein IT-Gymnasium, ein Kindergarten, das Fitness-Zentrum und eine Poliklinik. Auch wenn Innopolis ein russischen Silicon Valley werden soll, bei der Stadtplanung hat man allerdings eher auf Asien als auf die USA geschaut.
Das Projekt verschlingt ein Vermögen. Der russische Staat steckte bis 2015 alleine 15 Milliarden Rubel alleine in die Entwicklung der Infrastruktur. 20 Milliarden Rubel finanzierte Tatarstan, das durch Ölförderung reich wurde, aus seinem föderalen Budget. Durch diese immensen Investitionen sollen russische Fachleute daran gehindert werden, ins Ausland zu gehen.
Noch ist die Stadt leer, doch für die Wohnungen gibt es bereits Wartelisten. In den kommenden Jahren dürften sich die Straßen von Innopolis also füllen. Im Vergleich zu anderen russischen Städten hat die neue Stadt viel zu bieten: moderne Infrastruktur, ausgezeichnete Schulen und gut bezahlte Arbeitsplätze.