Somalia Islamisten töten Dutzende Menschen

Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen sind im Norden Somalias mindestens 25 Menschen getötet und mehr als 40 verletzt worden. In der Region Somaliland griffen islamistische Attentäter ein Regierungsbüro, eine Einrichtung der Vereinten Nationen und die äthiopische Botschaft an.

Bei fünf Selbstmordattentaten in Somalia sind am Mittwoch mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 40 wurden verletzt. Von den Anschlägen waren die äthiopische Botschaft und das UN-Entwicklungsprogramm UNDP in Hargeisa im halbautonomen Somaliland betroffen. Die Attentäter durchbrachen in ihren mit Sprengstoff beladenen Fahrzeugen den Eingangsbereich und zündeten die Bomben.

Allein in Hargeisa starben nach Angaben eines Krankenhaussprechers 25 Menschen, unter ihnen zwei Ausländer. Über ihre Nationalität gab es zunächst keine Angaben. Ersten Berichten zufolge explodierten auch Bomben in der halbautonomen Region Puntland, die bisher von der politischen Gewalt in dem Krisenstaat am Horn von Afrika weitgehend verschont geblieben war.

Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr. Am vergangenen Wochenende hatte die Übergangsregierung und eine Oppositionsallianz vereinbart, dass in der kommenden Woche ein bereits im Juni unterzeichneter Waffenstillstand in Kraft treten soll. Mehrere radikalislamische Milizen, die seit dem Sturz der Union der islamischen Gerichte Anfang 2007 einen Guerillakrieg gegen die Truppen der Übergangsregierung und ihre äthiopischen Verbündeten führen, haben jedoch angekündigt, sie wollten ihren Kampf fortsetzen.

In den vergangenen Monaten haben Islamisten daher mehrfach während Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts Anschläge verübt. Die Explosionsserie vom Mittwoch fällt mit Gesprächen der somalischen Regierung mit Vertretern mehrerer Nachbarstaaten in der kenianischen Hauptstadt Nairobi zusammen.

DPA · Reuters
DPA/Reuters