Ein 24-jähriger Student aus Osnabrück ging mit einem Stipendium nach China und recherchierte für eine Hausarbeit zu einem heiklen Thema. Dann wurde er des Landes verwiesen.
Ein deutscher Journalismus-Student ist aus China ausgewiesen worden, nachdem er dort über die Verfolgung von Menschenrechtsanwälten recherchiert hatte. Der 24-jährige David Missal bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass er am Sonntag ausreisen musste. Seine Aufenthaltserlaubnis sei verkürzt und ein neues Visum für das nächste Semester verweigert worden. Er hatte zehn Tage Zeit, um das Land zu verlassen.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Bin jetzt offiziell ein "ausgewiesener" China-Experte (Wortspiel!)... Didn't get a new visa, probably because of doing a homework about human rights lawyers. Have to leave China until Sunday. <a href="https://t.co/LNwzEERgiH">pic.twitter.com/LNwzEERgiH</a></p>— David Missal (@DavidJRMissal) <a href="https://twitter.com/DavidJRMissal/status/1027169603368022017?ref_src=twsrc%5Etfw">August 8, 2018</a></blockquote>
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Deutscher Student filmte verfolgte Anwälte in China
Gegenüber der Tagesschau erzählte Missal: "Mir wurde eine Erklärung vorgelesen, in der es hieß: Weil sie Aktivitäten nachgegangen sind, die nicht von dem Studenten-Visum gedeckt sind, bekommen sie kein Visum mehr und müssen innerhalb von zehn Tagen China verlassen. Ich habe gefragt: Ja, was für Aktivitäten habe ich denn gemacht? Da haben sie gesagt: 'Na, das wissen Sie ganz genau.'"
Der gebürtige Osnabrücker, der an der Pekinger Tsinghua Universität das erste Jahr eines Master-Studiengangs absolviert hat, geht davon aus, dass die Ausweisung mit seiner Arbeit über die Verfolgung von Menschenrechtsanwälten in China zusammenhängt. Er hatte mehrere Betroffene interviewt und gefilmt.