Streik bei Total in Flandern Benzin-Flaute in Frankreich

Aufgrund des andauernden Streiks der Arbeiter der Total-Raffinerie in Flandern kommt es in Frankreich zu Engpässen bei der Versorgung mit Benzin.

Der Streik beim Erdölriesen Total in Frankreich geht weiter. Die Arbeiter in der Raffinerie Flandern in Nordfrankreich stimmten am Mittwoch dafür, den Ausstand trotz der Zugeständnisse von Total fortzusetzen. "Wir sind nicht vollkommen zufrieden mit dem, was bei den Verhandlungen herausgekommen ist", sagte ein Vertreter der Arbeitervereinigung Force Ouvrière.

Am Vorabend hatten die Gewerkschaften die Belegschaften im ganzen Land aufgerufen, wieder an die Arbeit zu gehen, nachdem die Unternehmensführung sich zu Garantien bereiterklärt hatte. Demnach soll - abgesehen von Flandern - in den kommenden fünf Jahren keine weitere Raffinerie in Frankreich geschlossen oder verkauft werden.

Glücklicherweise ist die Regierung eingeschritten

"Glücklicherweise ist die Regierung eingeschritten", sagte Industrieminister Christian Estrosi nach dem Aufruf der Gewerkschaften am Mittwoch im französischen Sender RTL. Total habe sich bislang "nicht klar genug" über die Zukunft der seit Mitte Januar bestreikten Raffinerie Flandern ausgedrückt. "Wenn es kein echtes Ersatzprojekt (...) gibt, will ich, dass sie wieder aufmacht", sagte Estrosi.

Am Dienstag hatte Staatschef Nicolas Sarkozy den Chef des Erdölriesen zum Gespräch in den Elysée-Palast bestellt, nachdem die bevorstehende Schließung der seit September ruhenden Produktionsstätte einen landesweiten Streik ausgelöst hatte und es zu ersten Versorgungsengpässen an französischen Tankstellen gekommen war.

Die Gewerkschaften fürchten, dass die Schließung der Raffinerie Flandern, in der 380 Menschen arbeiten und von der rund vierhundert weitere Arbeitnehmer abhängen, nur der Auftakt für weitere Einschnitte im Raffineriegeschäft ist. Am Dienstag meldete etwa ein Zehntel der 2600 Total-Tankstellen in Frankreich einen Engpass. In den übrigen Raffinerien sollten die Belegschaften ebenfalls am Mittwoch darüber abstimmen, ob sie den Streik fortsetzen.

AFP
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