Taliban-Blacklist der UNO Karsai will 50 Namen streichen lassen

137 minus 50 = Frieden? Afghanistans Präsident Hamid Karsai hofft, dass diese Rechnung aufgeht. Als Versöhnungsgeste hat er die UNO angehalten, die Namen von 50 Taliban von ihrer Schwarzen Liste zu streichen.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai will einem Zeitungsbericht zufolge die Namen von bis zu 50 Taliban von einer Schwarzen Liste der Vereinten Nationen streichen lassen. Damit wolle der Staatschef die Versöhnungsgespräche mit den Rebellen vorantreiben, zitierte die "Washington Post" (Montagausgabe) einen hohen afghanischen Regierungsvertreter. Bei den 30 bis 50 Taliban handele es sich um solche, die weder zur Al-Kaida gehörten noch Terroristen seien, die gegen die internationalen Truppen und die afghanische Armee kämpfen.

Der US-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Richard Holbrooke, habe am Dienstag mit UN-Vertreter über eine Bereinigung der 137 Namen umfassenden Liste beraten. Holbrooke hoffe auf einen Durchbruch bis zur nächsten internationalen Afghanistan-Konferenz in diesem Monat, berichtete die "Washington Post" weiter. Mit der betreffenden UN-Resolution 1267 werden die Vermögenswerte der erfassten Taliban blockiert. Außerdem ist ihre Bewegung eingeschränkt.

Einige Experten gehen inzwischen davon aus, dass der Westen die Taliban in Afghanistan nicht militärisch besiegen kann. Daher wird darüber spekuliert, den Taliban mehr Macht im Land zu geben und damit die Lage in Afghanistan zu beruhigen.

Reuters
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