Tauziehen um Schweizer Erster Freispruch in Tripolis

Das juristische Tauziehen um zwei Schweizer in Libyen geht weiter. Der Schweizer Geschäftsmann Rachid Hamdani wurde am Sonntag von einem Gericht in Libyen vom Vorwuf des illegalen Aufenthalts im Land freigesprochen.

Das juristische Tauziehen um zwei Schweizer in Libyen geht weiter. Der Schweizer Geschäftsmann Rachid Hamdani wurde am Sonntag von einem Gericht in Libyen vom Vorwuf des illegalen Aufenthalts im Land freigesprochen. Dies bestätigte Hamdanis Rechtsanwalt Salah Sahaf der Deutschen Presse-Agentur dpa in Tripolis. Das Verfahren gegen Hamdanis Landsmann Max Göldi in derselben Sache zieht sich jedoch weiter in die Länge. Am Samstag wurde es von dem Gericht in Tripolis auf den 4. März vertagt.

Beide Geschäftsmänner halten sich in der Schweizer Botschaft auf. Am Wochenende erschienen sie persönlich im Gericht, nachdem ihnen die unbehinderte Rückkehr in die Botschaft nach Ende der Verhandlung zugesichert worden war. Nach ihrer vorläufigen Festnahme im Juli 2008 waren sie in einem ersten Prozess wegen Visa-Vergehens zu jeweils 16 Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Beiden wird außerdem "illegale wirtschaftliche Betätigung" vorgeworfen. Hamdanis Freispruch vom Sonntag bezog sich nicht auf diesen Anklagepunkt, der erst am 7. Februar verhandelt wird. In den Verfahren gegen beide Schweizer sei das Urteil am 6. März zu erwarten, sagte Anwalt Sahaf.

Der Hintergrund der Angelegenheit: Die beiden Schweizer waren aus beruflichen Gründen gerade zu der Zeit in Libyen gewesen, als einer der Söhne des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi in Genf vorübergehend festgenommen worden war. Hannibal al-Gaddafi und seine Ehefrau sollen Hausangestellte misshandelt haben, was sie bestreiten. Vater Gaddafi hatte auf die Festnahme seines für Eskapaden bekannten Sohnes damals erbost reagiert und bei den Vereinten Nationen sogar einen Antrag auf "Auflösung der Schweiz" gestellt.

DPA
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