Mindestens einer der 15 am Wochenende in Kanada festgenommenen mutmaßlichen Terroristen soll geplant haben, das Landesparlament in Ottawa zu stürmen und Kanadas Ministerpräsidenten Stephen Harper zu enthaupten. Das berichtete die Zeitung "Globe and Mail" unter Berufung auf den Verteidiger Gary Batasar. Dessen Klient sei "ziemlich schockiert von den Anschuldigen", sagte Batasar der Zeitung.
Verhör verschoben
Die Terrorverdächtigen waren am Dienstag einem Richter in Brampton bei Toronto vorgeführt worden. Zum Verhör kam es nicht, weil die Anwälte mehr Zeit zum Gespräch mit ihren Mandanten forderten. Medienberichten zufolge wird jenen vorgeworfen, eine islamische Terrorgruppe gebildet und unter anderem einen Bombenanschlag auf das Parlamentsgebäude in Ottawa geplant zu haben. Sechs der Festgenommenen hatten angeblich Bombenanschläge auf Bauwerke und Menschen vorbereitet. Neun sollen von Terroristengruppen ausgebildet worden sein.
Weitere Festnahmen erwartet
Sprecher der kanadischen Polizei sagten, die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Weitere Festnahmen würden erwartet. Man habe inzwischen Verbindungen der Gruppe in die USA und in fünf andere Länder aufgedeckt.
Die Gruppe hatte sich durch Chatten im Internet verraten. Insgesamt waren am Wochenende bei einem Großeinsatz von mehr als 400 Polizisten zwölf Männer zwischen 19 und 43 Jahren sowie fünf Jugendliche gefasst worden. Ein Mitarbeiter des kanadischen Geheimdienstes beschrieb die Männer als Anhänger "einer von El Kaida inspirierten gewalttätigen Ideologie", die eine Serie von Terroranschlägen im Süden der Provinz Ontario geplant hätten. Unter anderem hätten sie sich drei Tonnen Ammoniumnitrat zur Herstellung von Bomben beschafft.