Terrorismus im Irak Über 50 Tote bei Bombenanschlägen

Zahlreiche Tote und Verletzte hat ein Bombenanschlag vor einer Geburtsklinik in der irakischen Stadt Kut gefordert. Auch in Tikrit gab es Opfer durch Detonationen. Zwei Selbstmordattentäter hatten versucht, Insassen eines Gefängnisses freizubomben.

Noch vor Tagesanbruch haben Terroristen am Montag den Irak mit einer Welle blutiger Sprengstoffanschläge überzogen. Nach Angaben von Polizisten und Krankenhausärzten starben landesweit mindestens 46 Menschen. Dutzende von Zivilisten wurden verletzt. In der 170 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Stadt Kut explodierte am frühen Morgen vor der Al-Batur-Geburtsklinik ein Sprengsatz. Als dann nach der Explosion Helfer und Schaulustige zusammenliefen, detonierte eine zweite Bombe, die in einem Auto versteckt worden war. Ärzte vor Ort sprachen von 34 Toten und 68 Verletzten.

Attentäter mit Sprengstoffgürtel

Etwa zur gleichen Zeit drangen der nördlichen Stadt Tikrit drei Terroristen in den normalerweise streng abgeriegelten Palastkomplex des früheren Präsidenten Saddam Hussein ein. Sie töteten zwei Polizisten und den Chef einer Anti-Terror-Einheit, zehn weitere Polizisten wurden verletzt. Ein Polizeisprecher erklärte, einer der Angreifer habe sich mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft gesprengt. Ein zweiter Attentäter, der den Angaben zufolge ebenfalls einen Gürtel mit Sprengstoff trug, wurde von einem Wachtrupp erschossen. Der dritte Terrorist sei entkommen.

In Ramadi, westlich von Bagdad, kamen bei einen Sprengstoffanschlag zwei Polizisten ums Leben. Eine Autobombe in der nördlich von Bagdad gelegenen Ortschaft Chan Bani Saad kostete nach Informationen der Agentur Sumeria News fünf Zivilisten das Leben. Der Nachrichtensender al-Arabija berichtete von einem weiteren Anschlag in Bagdads Al-Mansur-Viertel.

Acht Tote in Dijala

In der irakischen Provinz Dijala sind am Montag bei einem Autobombenanschlag der Polizei zufolge mindestens acht Menschen getötet worden. Zudem habe es 14 Verletzte gegeben, wie zwei Polizisten sagten. Ein Attentäter habe mit einem Auto, in dem sich eine Bombe befand, ein Gebäude der Stadtverwaltung angegriffen. Der Vorfall ereignete sich in Khan Bani Saad rund 30 Kilometer nordöstlich von Bagdad. In der Stadt Bakuba, die ebenfalls in der Provinz Dijala liegt, ordnete die Polizei aus Angst vor weiteren Anschlägen die Räumung eines Regierungsgebäudes an. Es habe Geheimdienstinformationen gegeben, die auf einen Anschlag dort hindeuteten, hieß es in Polizeikreisen.

DPA
ins/DPA