Islamistische Mail Schulen auf Zypern werden evakuiert – Blutvergießen und Enthauptungen angedroht

Kinder werden auf Zypern evakuiert
Kinder werden evakuiert: Auf Zypern gab es Bombendrohungen, betroffen sind Schulen und Kindergärten (Archivbild)
© Takis Tsafos / DPA
Auf Zypern läuft eine große Evakuierungsaktion: Verängstigte Eltern holen ihre Kinder aus den Schulen ab, Unbekannte hatten per Mail mit Blutvergießen gedroht. Die Polizei vermutet einen islamistischen Hintergrund. 

Unbekannte haben am Freitag in E-Mails Bombenanschläge auf zahlreiche zyprische Schulen angekündigt. "Wir werden euch den Hals abschneiden" und "Wir werden euch in eurem Blut ertränken", hieß es darin. Die Polizei ordnete die Nachricht als Drohungen mit islamistischem Hintergrund ein. Polizeisprecher Christos Andreou bestätigte im zyprischen Rundfunk, dass die E-Mail an fast alle Volksschulen und Gymnasien und auch an einige Kindergärten geschickt wurde.

Kinder werden von verängstigten Eltern abgeholt

"Wir haben die Evakuierung in Ruhe durchgeführt. Bislang ist kein Sprengsatz entdeckt worden", sagte Andreou. Viele verängstigte Eltern holten ihre Kinder aus den Schulen, wie Medien berichteten.

Die E-Mail wurde in zahlreichen Medien veröffentlicht. Die Verfasser beriefen sich auf das islamische Gesetz (Scharia), das nach ihrem Verständnis die Bestrafung aller Ungläubigen fordert, hieß es. Die Drohung war nach Angaben der Polizei in schlechtem Griechisch verfasst und deutete auf eine Online-Übersetzung hin. Experten der Sicherheitsbehörden und des Innenministeriums versuchen nun herauszufinden, woher die Mails abgeschickt wurden.

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Islamistische Drohungen

Warum ausgerechnet Zypern islamistischen Drohungen ausgesetzt sein sollte, blieb zunächst unklar. Die kleine EU-Inselrepublik beheimatet viele israelische Staatsbürger, aber auch viele Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Nikosia pflegt gute Verbindungen sowohl zu Israel als auch in die arabische Welt. Auf Bestreben der zyprischen Regierung wurden in den vergangenen Monaten immer wieder per Schiff Hilfsgüter an die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen geschickt.

DPA
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