Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich kurz vor Beginn des G8-Gipfels optimistisch über mögliche Fortschritte in der Klimaschutz-Debatte geäußert. Merkel sagte nach einem rund eineinhalbstündigen Treffen mit US-Präsident George W. Bush, es gebe gute Chancen, gemeinsame Positionen zufinden. Es habe ein hohes Maß an Übereinstimmung gegeben. An einigen Stellen müsse aber noch gearbeitet werden.
Zuvor waren Bush und Merkel zu einem bilateralen Mittagessen zusammengekommen. Bei dem Treffen wollte sie auszuloten, wie weit die USA beim Klimaschutz zu Bewegung bereit sind. Nach eigenen Angaben möchte sie die USA dazu bringen, sich zumindest dem Kampf gegen den Klimawandel unter dem Dach der Vereinten Nationen anzuschließen und nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012 ein Anschlussabkommen mitzutragen.
"Wenn das gelingt, wäre das ein großer Schritt nach vorne", hatte die amtierende G8-Vorsitzende im Vorfeld gesagt. Während Merkel auf international verbindliche Ziele zur Reduktion der Kohlendioxid-Emission dringt, lehnen die USA festgelegte Obergrenzen für die Co2-Verringerung unter dem Dach der Vereinten Nationen ab.
Bushs Klimaberater James Connaughton hatte am Mittwoch vor der Begegnung Bushs mit Merkel allerdings erklärt, spezifische Zielmarken zur Verringerung der Treibhausgase werde es in Heiligendamm nicht geben.