Krieg in der Ukraine Kreml gibt Befehl zur Ausweitung der Angriffe in alle Richtungen

Menschen beobachten eine Rauchwolke nach einem Raketenangriff in Odessa
Odessa: Eine Rauchwolke steigt nach einem Raketenangriff aus einem Lageraus auf. Russland hat seinen Truppen befohlen, den Angriff im Nachbarland auszuweiten.
© Oleksandr Gimanov / AFP
Der russische Verteidigungsminister Schoigu hat nach der Inspektion der am Ukraine-Krieg beteiligten Truppenteile befohlen, den Angriff auf das Nachbarland auszuweiten.

Zwei Tage nach dem verheerenden Raketenangriff in der zentralukrainischen Stadt Winnyzja, bei dem mindestens drei Menschen ums Leben kamen, hat Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu befohlen, den Angriff auf das Nachbarland auszuweiten. Den Befehl gab der Politiker bei einer Inspektion der am Ukraine-Krieg beteiligten Truppenteile. 

"Nach Anhörung (des Lageberichts) hat der Chef des russischen Verteidigungsministeriums die nötigen Anweisungen zur Ausweitung der Aktivitäten der Heeresgruppen in alle Angriffsrichtungen gegeben, um dem Kiewer Regime die Möglichkeit zu nehmen, weiter massive Artillerie- und Raketenangriffe auf Infrastruktur und Zivilisten im Donbass und in anderen Regionen durchzuführen", teilte das Ministerium am Samstag mit. Es ist die zweite Inspektion der russischen Einsatzkräfte in der Ukraine durch Schoigu. Die erste fand Ende Juni statt.

Russland zeichnet Generäle aus

Bei der jetzigen Veranstaltung zeichnete der russische Verteidigungsminister zwei hochrangige Generäle aus, unter anderem den Chef der Heeresgruppe "Zentrum", Generaloberst Alexander Lapin, der als mit federführend für die Eroberung des Ballungsraums Sjewjerodonezk-Lyssytschansk im Donbass durch moskautreue Truppen gilt. Seit knapp fünf Monaten führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach anfänglichen Misserfolgen im Norden des Landes konnten die russischen Truppen später durch massiven Artillerieeinsatz im Donbass Geländegewinne erzielen und die für Moskau symbolisch wichtige Eroberung des Gebiets Luhansk vermelden.

Durch den Einsatz der Himars-Raketenwerfer auf ukrainischer Seite musste das russische Militär in den vergangenen zwei Wochen allerdings empfindliche Rückschläge einstecken, weil hochrangige Kommandopunkte sowie Munitions- und Waffendepots im besetzten Hinterland zerstört wurden.

DPA
lhi