Nur wenige Tage nach dem Drohnen-Eklat über Polen zieht die Nato Konsequenzen und will ihre Ostflanke besser schützen. Alle Entwicklungen im stern-Newsblog.
Wochen nach dem Gipfeltreffen in Alaska mit US-Präsident Donald Trump testet Russlands Staatschef Wladimir Putin seine Grenzen weiter aus: Nach massiven Angriffen auf die Ukraine lässt Moskau Drohnen über Polen fliegen. Das Land fühlt sich provoziert und schießt die Drohnen ab.
Experten sprechen von einer erneuten Eskalationsstufe im Ukrainekrieg. Erstmals wurden russische Drohnen auf dem Territorium eines Nato-Mitgliedes abgeschossen. Die Nato reagiert nun darauf.
Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie im stern-Newsblog:
Wichtige Updates
Yannik Schüller
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland die Ausweitung des Kriegs vor.
Die russischen Militärs wüssten genau, wohin ihre Drohnen fliegen, und das sei auch keine Eigenmächtigkeit irgendwelcher untergeordneter Kommandeure, schreibt er auf Telegram. Dieses Vorgehen mache präventive Handlungen des Westens erforderlich, Russland müsse die Folgen zu spüren bekommen.
Einmal mehr drängt er auf Sanktionen und auch den von US-Präsident Donald Trump ins Spiel gebrachten Zöllen gegen Russlands Handel. Es sei nötig, den russischen Ölhandel zu reduzieren, um so Russlands Möglichkeiten zu verringern, Krieg zu führen.
Die russischen Militärs wüssten genau, wohin ihre Drohnen fliegen, und das sei auch keine Eigenmächtigkeit irgendwelcher untergeordneter Kommandeure, schreibt er auf Telegram. Dieses Vorgehen mache präventive Handlungen des Westens erforderlich, Russland müsse die Folgen zu spüren bekommen.
Einmal mehr drängt er auf Sanktionen und auch den von US-Präsident Donald Trump ins Spiel gebrachten Zöllen gegen Russlands Handel. Es sei nötig, den russischen Ölhandel zu reduzieren, um so Russlands Möglichkeiten zu verringern, Krieg zu führen.
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Yannik Schüller
US-Präsident Donald Trump will die russischen Exporte von Gas und Öl nur dann mit neuen Sanktionen belegen, wenn alle Nato-Staaten mitziehen.
Zudem müssten die Bündnispartner ihre Öl-Importe aus Russland einstellen, schreibt er in sozialen Medien. Trump steht innenpolitisch in der Kritik, weil er Russland wiederholt Fristen für ein Einlenken im Krieg gegen die Ukraine gesetzt hatte und diese ohne konkrete Maßnahmen verstreichen ließ.
Zudem müssten die Bündnispartner ihre Öl-Importe aus Russland einstellen, schreibt er in sozialen Medien. Trump steht innenpolitisch in der Kritik, weil er Russland wiederholt Fristen für ein Einlenken im Krieg gegen die Ukraine gesetzt hatte und diese ohne konkrete Maßnahmen verstreichen ließ.
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Yannik Schüller
Auch Rumänien lässt wegen einer Drohne im eigenen Luftraum Kampfflugzeuge aufsteigen. Die Nato alarmierte nach Informationen der DPA in Rumänien zudem zwei deutsche Eurofighter, die dort den Luftraum schützen sollen. Mit dem Alarmstart sei auf russische Angriffe im Grenzgebiet der Ukraine zu Rumänien reagiert worden.
Die Drohne sei während eines russischen Angriffs auf die ukrainische Infrastruktur nahe der Grenze eingedrungen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Zwei F-16-Jets hätten das Flugobjekt verfolgt, bis es vom Radar verschwunden sei. Eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden.
Die Drohne sei während eines russischen Angriffs auf die ukrainische Infrastruktur nahe der Grenze eingedrungen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Zwei F-16-Jets hätten das Flugobjekt verfolgt, bis es vom Radar verschwunden sei. Eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden.
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Yannik Schüller
In Polen sind Kampfjets in die Luft gestiegen.
Wie das Führungskommando der polnischen Armee in Warschau mitteilt, seien zudem die bodengestützten Luftabwehrsysteme in höchste Bereitschaft versetzt worden. Solche Maßnahmen sind nicht ungewöhnlich, erhalten wegen der angespannten Lage aber besondere Aufmerksamkeit.
Wie das Führungskommando der polnischen Armee in Warschau mitteilt, seien zudem die bodengestützten Luftabwehrsysteme in höchste Bereitschaft versetzt worden. Solche Maßnahmen sind nicht ungewöhnlich, erhalten wegen der angespannten Lage aber besondere Aufmerksamkeit.
Der polnische Regierungschef Donald Tusk teilt bei X mit: "Aufgrund der Bedrohung durch russische Drohnen, die über der Ukraine nahe der polnischen Grenze operieren, hat eine präventive Operation der Luftstreitkräfte begonnen, sowohl der polnischen als auch verbündeter." Der Flughafen in Lublin wurde nach Angaben der Agentur PAP wegen der militärischen Aktivität vorübergehend für den zivilen Luftverkehr geschlossen.
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Stefan Düsterhöft
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen hat versichert, dass Amerika fest an der Seite seiner Nato-Verbündeten steht. "Seien Sie versichert, dass wir jeden Zentimeter des Nato-Territoriums verteidigen werden", sagte Dorothy Shea am Freitagabend (Ortszeit) in New York bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zur Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen. Dieser "Vorfall" sei nicht hilfreich für die jüngsten Bemühungen der USA, ein Ende des Krieges zu vermitteln.
Damit äußerte sich Shea deutlich klarer als US-Präsident Donald Trump, der die russischen Drohnenflüge anders als die meisten Nato-Staaten eher ausweichend kommentiert hatte. Polen widersprach etwa ausdrücklich der Einschätzung Trumps, wonach das massive Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum möglicherweise auf einem Fehler beruhte.
Shea rügte, dass Russland seit dem Gipfeltreffen zwischen Trump und Kremlchef Wladimir Putin Mitte August in Alaska seine Bombenangriffe auf die Ukraine intensiviert habe. "Diese Aktionen, nun auch noch durch die Verletzung des Luftraums eines US-Verbündeten – ob absichtlich oder nicht – zeigen eine enorme Missachtung der ernsthaften Bemühungen der USA, diesen Konflikt zu beenden."
Sie mahnte Moskau zu einem Kurswechsel: Russland sei dringend aufgefordert, durch direkte Verhandlungen mit der Ukraine ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten anzustreben. "Russland muss seine Ernsthaftigkeit unter Beweis stellen, indem es unverzüglich konkrete Schritte in Richtung Frieden unternimmt."
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Annette Berger

Drohnen in polnischem Luftraum: UN-Sicherheitsrat tagt
Mehr als zwei Dutzend Länder haben bei den Vereinten Nationen ihre große Besorgnis angesichts der Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen ausgedrückt. Eine entsprechende Erklärung trug der stellvertretende polnische Außenminister Marcin Bosacki vor Beginn einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem Thema in New York vor Journalistinnen und Journalisten vor. Auch die deutsche UN-Vertretung unterstützte die Erklärung.
Mehr als zwei Dutzend Länder haben bei den Vereinten Nationen ihre große Besorgnis angesichts der Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen ausgedrückt. Eine entsprechende Erklärung trug der stellvertretende polnische Außenminister Marcin Bosacki vor Beginn einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem Thema in New York vor Journalistinnen und Journalisten vor. Auch die deutsche UN-Vertretung unterstützte die Erklärung.
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Rune Weichert
"Die Nato startet den Einsatz Eastern Sentry (Ost-Wächter), um unsere Verteidigungsposition entlang unserer Ostflanke weiter zu stärken", sagt Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel. Der Militäreinsatz werde "eine Reihe von Ressourcen" aus Ländern wie Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien umfassen, fügt er hinzu.
Zusätzlich zu "traditionellen militärischen Fähigkeiten" werde die Maßnahme "auch Elemente umfassen, die speziell auf die besonderen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Drohnen ausgerichtet sind", erläutert der Nato-Generalsekretär. Der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, General Alexus Grynkewich sagt, er habe den Einsatzbefehl bereits gegeben, der neue Einsatz starte "sofort".
Zusätzlich zu "traditionellen militärischen Fähigkeiten" werde die Maßnahme "auch Elemente umfassen, die speziell auf die besonderen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Drohnen ausgerichtet sind", erläutert der Nato-Generalsekretär. Der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, General Alexus Grynkewich sagt, er habe den Einsatzbefehl bereits gegeben, der neue Einsatz starte "sofort".
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Rune Weichert
Nach Drohnen-Vorfall: Nato kündigt Verstärkung der Ostflanke an
Die Nato startet nach den mutmaßlich vorsätzlichen Luftraumverletzungen durch Russland eine neue Initiative zum Schutz der Ostflanke. Das teilt Generalsekretär Mark Rutte in einer Pressekonferenz mit dem Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa, Alexus Grynkewich, mit.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte (r.) und der Oberste Alliierte Befehlshaber Europa (SACEUR), General Alexus G. Grynkewich, treffen im Nato-Hauptquartier in Brüssel ein. Virginia Mayo/AP/DPA
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Christine Leitner
Die Einbestellung eines Botschafters gilt übrigens als deutliche Form des diplomatischen Protests.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass er die Verletzung des polnischen Luftraums nicht für ein Versehen halte. Er sehe darin "eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa". Merz sprach auch von einer "neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen".
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass er die Verletzung des polnischen Luftraums nicht für ein Versehen halte. Er sehe darin "eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa". Merz sprach auch von einer "neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen".
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Christine Leitner
Deutschland bestellt den russischen Botschafter ein
Auch Deutschland zieht Konsequenzen aus dem Vorfall, bei dem russische Drohnen den polnischen und Nato-Luftraum verletzt haben. Das Auswärtige Amt bestellt den russischen Botschafter ein. Das Agieren des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei "gefährlich" und "inakzeptabel", teilt das Ministerium auf der Plattform X zur Begründung mit.
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Thomas Krause
Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärt westliche Befürchtungen wegen des russisch-belarussischen Großmanövers Sapad 2025 für übertrieben. Unter normalen Umständen eines friedlichen Nebeneinanders würden Nachbarstaaten gegenseitig die Militärübungen beobachten, sagt Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in Moskau.
"Aber jetzt nimmt das westliche Europa uns gegenüber eine feindliche Haltung ein, und das führt zu einer emotionalen Überforderung dieser Länder." Russland habe niemals andere Länder bedroht, behauptet der Kremlsprecher.
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Thomas Krause
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum bestellt Frankreich den russischen Botschafter ein. Man werde ihm sagen, dass man sich nicht einschüchtern lasse, sagte Frankreichs geschäftsführender Außenminister Jean-Noël Barrot im Sender France Inter.
Außerdem müsse Russland aufhören, die Nato und seine Verbündeten zu testen.
Außerdem müsse Russland aufhören, die Nato und seine Verbündeten zu testen.
Barrot nannte das Eindringen inakzeptabel: "Das ist eine vorsätzliche Strategie Russlands, um uns einzuschüchtern, um uns zu testen."
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Thomas Krause
Russland führt nach Angaben des Kreml derzeit keine Gespräche mit der Ukraine. Trotz weiterhin existierender Kommunikationskanäle sei es zu einer "Pause" in den Gesprächen gekommen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.
"Die Kommunikationskanäle existieren, sie haben sich gut etabliert", führt Peskow aus. "Unsere Unterhändler haben die Möglichkeit, über diese Kanäle zu kommunizieren, aber im Moment sollten wir wohl eher von einer Pause sprechen."
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Thomas Krause
Die Luftwaffe hat ihre Beteiligung an dem wegen Luftraumverletzungen verstärkten Schutz der polnischen Nato-Außengrenze begonnen. Die Einsatzbereitschaft sei am Vorabend hergestellt worden, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin.
Auf dem Fliegerhorst in Rostock-Laage seien nun zwei Alarmrotten bereit, um sich an bewaffneten Schutzflügen über Polen zu beteiligen.
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Christine Leitner
Die EU bestellt wegen des Drohnen-Vorfalls im polnischen Luftraums die Botschafter von Russland und Belarus ein.
„Wir haben unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass diese rücksichtslose Handlung eine ernsthafte Eskalation seitens Russlands darstellt.“EU-Beamter in Brüssel
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DPA · AFP · Reuters