Wagner-Chef Prigoschin will seine Söldner-Truppe am 10. Mai aus Bachmut abziehen +++ Wagenknecht kritisiert Selenskyjs Auszeichnung mit Karlspreis +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 436. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Rune Weichert
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow bietet an, seine eigene Truppe "Achmat" in die ostukrainische Stadt Bachmut zu schicken, sollten sich der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und seine Leute aus dem Ort zurückziehen. "Ja, wenn der ältere Bruder Prigoschin und 'Wagner' gehen sollten, dann verliert der Generalstab eine erfahrene Einheit und an ihre Stelle könnten dann der kleine Bruder Kadyrow und 'Achmat' treten", schreibt Kadyrow auf Telegram. Seine Kämpfer seien bereit, voranzugehen und die Stadt zu erobern. "Das ist nur eine Frage von Stunden."
Zuvor hatte Prigoschin einen Abzug seiner Söldnereinheiten am kommenden Mittwoch angekündigt. Als Ursache hatte der 61-Jährige hohe Verluste wegen mangelnder Artillerieunterstützung durch die russischen Streitkräfte angeführt und dabei die Armeeführung direkt angegriffen.
Zuvor hatte Prigoschin einen Abzug seiner Söldnereinheiten am kommenden Mittwoch angekündigt. Als Ursache hatte der 61-Jährige hohe Verluste wegen mangelnder Artillerieunterstützung durch die russischen Streitkräfte angeführt und dabei die Armeeführung direkt angegriffen.
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Rune Weichert
Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger liefern sich erneut schwere Kämpfe im Osten der Ukraine. "Die schwersten Gefechte toben um Bachmut und Marjinka", meldet der ukrainische Generalstab in seinem täglichen Lagebericht. Allein an diesen beiden Frontabschnitten seien am Freitag knapp 30 russische Angriffe abgeschlagen worden. Auch bei Limansk lieferten sich beide Seiten schwere Kämpfe. Nach Darstellung der ukrainischen Militärführung sind die russischen Truppen bemüht, Bachmut bis spätestens 9. Mai vollständig zu erobern.
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Rune Weichert
Polen hat wegen Äußerungen des früheren russischen Kinderschutzbeauftragten Pawel Astachow den russischen Botschafter in Warschau ins Außenministerium einbestellt. Dem Diplomaten sei eine Protestnote überreicht worden, teilt das Ministerium mit. Demnach soll Astachow zur Ermordung des polnischen Botschafters in Moskau aufgerufen haben. Polen verlange die sofortige Einleitung eines Strafverfahrens und die unverzügliche Bestrafung des Täters, heißt es in der Mitteilung weiter. Nach einem Bericht der Agentur PAP war Astachows Äußerung zu dem Botschafter im Zusammenhang mit dem jüngsten Streit zwischen Polen und Russland um die Räumung einer an die russische Botschaft in Warschau angeschlossenen Schule gefallen.
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Russland ordnet Teil-Evakuierung von Region Saporischschja an
Rune Weichert
Russland ordnet die Teil-Evakuierung von Gebieten nahe der Südfront in der Ukraine an. "In den vergangenen Tagen hat der Feind die Bombardierung von Ortschaften in unmittelbarer Nähe der Kontaktlinie verstärkt", schreibt der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region Saporischschja, Jewgeni Balizki, im Onlinedienst Telegram. Familien mit Kindern und ältere Menschen sollten "vorübergehend" aus den von Russland gehaltenen Frontgebieten herausgebracht werden.
18 Dörfer und Städte sind den Angaben zufolge von der Maßnahme betroffen, die demnach auch Behinderte und Patienten von Krankenhäusern einschließt. Die Anordnung gilt auch für die Stadt Energodar, in der sich das Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Das größte AKW in Europa wird seit dem ersten Tag des Konflikts von Russland gehalten und befindet sich in der Nähe der Frontlinie.
Die Ukraine bereitet seit Monaten eine neue Offensive gegen die russischen Streitkräfte vor. Einige Analysten sind der Ansicht, dass diese unmittelbar bevorsteht.
18 Dörfer und Städte sind den Angaben zufolge von der Maßnahme betroffen, die demnach auch Behinderte und Patienten von Krankenhäusern einschließt. Die Anordnung gilt auch für die Stadt Energodar, in der sich das Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Das größte AKW in Europa wird seit dem ersten Tag des Konflikts von Russland gehalten und befindet sich in der Nähe der Frontlinie.
Die Ukraine bereitet seit Monaten eine neue Offensive gegen die russischen Streitkräfte vor. Einige Analysten sind der Ansicht, dass diese unmittelbar bevorsteht.
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Rune Weichert
Das Verteidigungsministerium in Moskau meldet weitere russische Angriffe in der ostukrainischen Stadt Bachmut und ignoriert den angekündigten Rückzug der Wagner-Söldner von dort. "Im Gebiet Donezk haben die Sturmtruppen ihre Angriffe im Westen von Artjomowsk (russische Bezeichnung für Bachmut) fortgesetzt", sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Dabei seien sie von Luftlandeeinheiten unterstützt worden, die den Feind an den Flanken gebunden hätten, betont er. Der Chef der Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, hatte wegen mangelnder Unterstützung zuvor Moskau den Rückzug seiner Männer angedroht.
Nach Angaben Konaschenkows wurde zudem in der nahe Bachmut liegenden Stadt Tschassiw Jar eine Brücke zerstört, um den Nachschub der ukrainischen Verteidiger zu vernichten. Die Artillerie habe zudem die Ortschaften Kaliniwka und Iwaniwske im Rückraum Bachmuts beschossen, sagt der General. Die Äußerungen erfolgten nur wenige Stunden nach den Vorwürfen Prigoschins, dass seine Söldner in Bachmut wegen fehlender Artilleriemunition unnötig hohe Verluste trügen.
Nach Angaben Konaschenkows wurde zudem in der nahe Bachmut liegenden Stadt Tschassiw Jar eine Brücke zerstört, um den Nachschub der ukrainischen Verteidiger zu vernichten. Die Artillerie habe zudem die Ortschaften Kaliniwka und Iwaniwske im Rückraum Bachmuts beschossen, sagt der General. Die Äußerungen erfolgten nur wenige Stunden nach den Vorwürfen Prigoschins, dass seine Söldner in Bachmut wegen fehlender Artilleriemunition unnötig hohe Verluste trügen.
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Christine Leitner
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat gemeinsam mit seinem dänischen Amtskollegen Troels Lund Poulsen die Ausbildung ukrainischer Soldaten besucht und dauerhafte Unterstützung zugesagt. "Ich bleibe dabei und sage es immer wieder aus tiefster Überzeugung: wir werden die Ukraine unterstützen, mit allem was möglich ist – as long as it takes", sagt Pistorius bei dem Besuch im Norden Sachsen-Anhalts. Dänen und Deutsche bilden dort ukrainische Soldaten an Leopard 1 A5 Kampfpanzern aus. Diese lernen, das Waffensystem zu benutzen und im Feld instand zu setzen. Pistorius hob die hohe Motivation und den großen Einsatz hervor. Die Ausbildung sei ein Beispiel für Unterstützung im multinationalen Rahmen und auch für die Zusammenarbeit von Streitkräften und der Industrie.
"Gemeinsam mit Dänemark und den Niederlanden finanziert Deutschland die Instandsetzung von rund 100 Leopard 1 A5 aus den Beständen der Industrie", so der Minister. An weiteren Ausbildungsgängen würden sich auch die Niederlande beteiligen, sagt der Minister. Im Norden Sachsen-Anhalts werde dann auch die Ausbildung am Schützenpanzer Marder folgen. Geplant seien ebenfalls Ausbildungen etwa für den Häuserkampf und die Pionierausbildung.
Der Ausbildungshub Nord ist die zentrale Drehscheibe der von Brüssel geführten europäischen Mission zur Ausbildung ukrainischer Soldaten (EUMAM UA) in Deutschland. Hier konzentriert sich ein Großteil der Trainings. Bislang wurden den Angaben zufolge mehr als 3000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten ausgebildet. Bis Ende des Jahres soll die Zahl der Ausgebildeten auf bis zu 9000 anwachsen.
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Christine Leitner
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hat bei einem Besuch in der Ukraine die weitere militärische Zusammenarbeit mit dem von Russland angegriffenen Land besprochen. "Ich möchte versichern, dass Deutschland die Ukraine solange unterstützen wird, wie es notwendig ist", sagt der General gemäß einer Mitteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Deutschland und die Ukraine könnten voneinander lernen. "Ich glaube, dass die enge Kooperation zwischen unseren Ländern einer Stärkung der Sicherheit in Europa dient", wird er weiter zitiert.
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Rune Weichert
Nach dem Drohnen-Vorfall auf dem Kreml-Gelände in Moskau kündigt der russische Außenminister Sergej Lawrow "konkrete Aktionen" an. "Es ist absolut klar, dass die Terroristen in Kiew dies ohne das Wissen ihrer 'Schirmherren' nicht hätten tun können", sagt Lawrow am Rande eines Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im südindischen Goa laut der russischen Nachrichtenagentur Tass. "Wir werden mit konkreten Aktionen antworten."
Russland hatte erklärt, in der Nacht zu Mittwoch seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien. Moskau wirft Kiew einen versuchten Anschlag auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor und droht mit Gegenmaßnahmen. Kremlsprecher Dmitri Peskow schob den USA die Verantwortung für die Attacke zu. Kiew und Washington wiesen jegliche Beteiligung an dem Vorfall zurück.
Russland hatte erklärt, in der Nacht zu Mittwoch seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien. Moskau wirft Kiew einen versuchten Anschlag auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor und droht mit Gegenmaßnahmen. Kremlsprecher Dmitri Peskow schob den USA die Verantwortung für die Attacke zu. Kiew und Washington wiesen jegliche Beteiligung an dem Vorfall zurück.
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Rune Weichert
Bei einer Konferenz in der Türkei ist es zu einem Handgemenge zwischen ukrainischen und russischen Vertretern gekommen. Der Ukrainer Olexander Marikowskyj von der Partei Diener des Volkes postete ein Video, in dem ein russischer Vertreter ihm eine ukrainische Flagge aus den Händen reißt. Marikowskyj nimmt ihm die Flagge daraufhin wieder ab und beginnt ein Gerangel mit ihm.
Der Ukrainer hatte sich am Rande eines Treffens der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation in Ankara mit seiner Flagge hinter eine russische Politikerin gestellt, als diese in einer russischen Sendung auftreten sollte. Auf einem anderen, von der türkischen staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu verbreiteten Video im Sitzungssaal war eine ähnliche Szene zu sehen. Der türkische Parlamentspräsident Mustafa Sentop verurteilt den Vorfall. Das Verhalten einiger ukrainischer Abgeordneter sei "inakzeptabel", schreibt er auf Twitter.
Am Freitag sollen die Vizeverteidigungsminister der Ukraine und Russlands in Istanbul zusammenkommen und über die Fortsetzung des Getreide-Abkommens beraten, das nach jetzigem Stand noch bis Mitte Mai läuft.
Der Ukrainer hatte sich am Rande eines Treffens der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation in Ankara mit seiner Flagge hinter eine russische Politikerin gestellt, als diese in einer russischen Sendung auftreten sollte. Auf einem anderen, von der türkischen staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu verbreiteten Video im Sitzungssaal war eine ähnliche Szene zu sehen. Der türkische Parlamentspräsident Mustafa Sentop verurteilt den Vorfall. Das Verhalten einiger ukrainischer Abgeordneter sei "inakzeptabel", schreibt er auf Twitter.
Am Freitag sollen die Vizeverteidigungsminister der Ukraine und Russlands in Istanbul zusammenkommen und über die Fortsetzung des Getreide-Abkommens beraten, das nach jetzigem Stand noch bis Mitte Mai läuft.
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Christine Leitner
Ein Geschäftsmann aus der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg) soll während des laufenden russisch-ukrainischen Krieges Luxusautos im Millionenwert nach Russland verkauft haben. Allein seit August vergangenen Jahres sollen 45 Autos des Premiumsegments für mehr als drei Millionen Euro über die EU und Belarus nach Russland gelangt sein, teilt der ukrainische Geheimdienst SBU mit. Zu den Kunden gehörte demnach das Topmanagement des staatlichen russischen Gaskonzerns Gazprom und des Propagandasenders RT. Der Transit über die Europäische Union sei teils mit gefälschten Dokumenten erfolgt, heißt es. Im Rahmen der Ermittlungen beschlagnahmte der Geheimdienst Vermögen im Wert von knapp 17 Millionen Euro. Darunter waren 22 Wohnungen in Kiew und Lwiw sowie weitere 40 Luxusautos. Dem Mann drohen nun wegen Unterstützung des Aggressorstaates bis zu zwölf Jahren Gefängnis.
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Christine Leitner
Eine Frau geht an einem Graffiti vorbei, das den ukrainischen Präsidenten Selenskyj (r) und den russischen Präsidenten Putin darstellt
Vadim Ghirda / AP / dpa
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Christine Leitner
„Dies rücksichtslose Töten von Zivilisten und die Zerstörung von ziviler Infrastruktur müssen sofort aufhören.“Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell
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Christine Leitner
Die EU wirft Russland eine weitere Eskalation des Krieges gegen die Ukraine vor. In dieser Woche habe es einen zunehmend wahllosen und blutigen Beschuss von zivilen Gebieten gegeben, sagt ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Brüssel und nannte die Raketen- und Drohnenangriffe auf Odessa und Kiew als Beispiele. Zusätzlich seien in der Region Cherson mit schwerer Artillerie unter anderem ein großer Supermarkt sowie ein Bahnhof und eine Tankstelle getroffen worden. Bei den Angriffen in Cherson habe es mehr als 20 Tote und fast 50 Verletzte gegeben. Alle seien Zivilisten gewesen.
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Wagner-Söldner wollen am 10. Mai aus Bachmut zurückziehen
DPA · AFP
rw / cl