Die Mehrheit der US-Bürger befürwortet einer Umfrage zufolge eine Militäraktion zum Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein, solange die USA bei einem Angriff von ihren Verbündeten unterstützt werden.
Weniger als die Hälfte für einen Alleingang
69 Prozent der Teilnehmer einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Zeitung »Washington Post« und des Senders ABC gaben an, für einen Militärschlag zu sein. Weniger als die Hälfte der Befragten sprach sich jedoch für einen Angriff aus, wenn die USA im Alleingang gegen Irak vorgingen. Eine Invasion mit Bodentruppen hielten 57 Prozent der Befragten für richtig.
Fortsetzung der Waffeninspektionen gefordert
Die USA werfen Irak vor, nach Massenvernichtungswaffen zu streben. US-Präsident George W. Bush hatte erklärt, Saddam mit allen Mitteln stürzen zu wollen und auch einen Angriff gegen Irak nicht ausgeschlossen. Die USA und die Vereinten Nationen (UNO) fordern die bedingungslose Fortsetzung der seit 1998 unterbrochenen Waffeninspektionen in Irak. Die Rückkehr der UNO-Inspektoren ist eine entscheidende Bedingung für die Aufhebung der Sanktionen, die die UNO nach der irakischen Invasion in Kuwait 1990 gegen Irak verhängt hatte. Iraks Informationsminister Mohammed Saeed el Sahaf sagte am Montag dem arabischen Satelliten-Sender El Dschasira, die Inspektoren hätten ihre Arbeit bereits vor ihrer Abreise vor vier Jahren beendet. Eine irakische Offerte an die Vereinten Nationen (UNO) zu einem »gerechten Dialog« habe keine Einladung an die Inspektoren umfasst.
Bush erklärte wiederholt, er habe sich keinen Zeitplan für eine Entscheidung über einen Militärschlag gegen Irak gesetzt.
Frankreich wartet auf UNO-Mandat
Der britische Premierminister Tony Blair hat den USA seine Unterstützung im Falle eines Militärschlags versichert, sieht sich deswegen aber im eigenen Land wachsender Kritik ausgesetzt. Frankreich hatte erklärt, ein Angriff müsse mit einem UNO-Mandat verbunden sein. Die Bundesregierung lehnt einen Militärschlag gegen Irak ab.