Mehrere tausend Menschen haben in der kleinen Stadt Jena im US-Bundesstaat Louisiana wegen der unterschiedlichen Behandlung von Schwarzen und Weißen gegen Rassismus demonstriert. An der Veranstaltung nahmen auch führende US- Bürgerrechtler wie Jesse Jackson und Al Sharpton teil.
Der Nachrichtensender CNN sprach unter Berufung auf die Polizei von 15.000 bis 20.000 Demonstranten in der rund 3000 Einwohner zählenden Stadt. Sechs Schwarze waren, weil sie im Dezember 2006 einen weißen Mitschüler bewusstlos geprügelt hatten, wegen gemeinschaftlichen Mordes mit bedingtem Vorsatz strafrechtlich verfolgt worden. Später wurden die Anklagen abgemildert.
Demonstranten reisen aus den ganzen USA an
Die Demonstranten kamen in Bussen und Autos unter anderem aus weit entfernten Städten wie New York, Los Angeles und Atlanta nach Jena. Viele Ladeninhaber hatten vorsorglich ihre Geschäfte nicht geöffnet. Auch Schulen und Gemeindebehörden blieben geschlossen. Anwohner bestritten laut CNN, dass es Rassenkonflikte in dem Ort gebe.
Seit rund einem Jahr kommt es in Jena immer wieder zu Spannungen zwischen Schwarzen und Weißen. Der weiße Schüler war im Dezember vergangenen Jahres von den sogenannten Jena 6 - sechs schwarzen Klassenkameraden - geschlagen worden. Einer von ihnen sitzt noch in Haft. Am Donnerstag wurde bekannt, dass es innerhalb von drei Tagen eine gerichtlich Anhörung in dem Fall geben werde. Der Bezirksstaatsanwalt Reed Walters bestreitet einen rassistischen Hintergrund der Strafverfolgung.
Im August 2006 hatte ein Schwarzer gefragt, ob er im Schatten eines Baumes, unter dem sich immer weiße Schüler trafen, sitzen dürfe. Am nächsten Morgen hingen drei Schlingen an dem Baum. Die Schlingen sind ein Symbol für den Rassismus in den Südstaaten. Die Schuldigen wurden kurzzeitig vom Unterricht ausgeschlossen. Danach kam es wiederholt zu teils schweren Konflikten mit offensichtlich rassistischem Hintergrund.