Die US-Regierung muss ihre Schätzung für das Hauhaltsdefizit der kommenden zehn Jahre angesichts der schlechten Wirtschaftsentwicklung um zwei Billionen Dollar nach oben korrigieren. Das erklärten ranghohe Beamte des Weißen Hauses. Die neue Prognose, die am Dienstag offiziell bekanntgegeben werden soll, sieht für den Zeitraum von 2010 bis 2019 ein kumuliertes Minus von neun Billionen Dollar (6323 Milliarden Euro) vor - statt bisher rund sieben Billionen Dollar. Im laufenden Haushaltsjahr, das am 30. September endet, rechnet das Weiße Haus mit einem Fehlbetrag von 1,6 Billionen Dollar.
Zehnjahresprognosen sind ein schwieriges Unterfangen - durch die reale Entwicklung von Wirtschaft und Steuereinnahmen können sie schnell in den Schatten gestellt werden. Das ist auch in diesem Fall geschehen: Die Erhöhung der Prognose um zwei Billionen Dollar (1405 Milliarden Euro) wurde nötig, da die letzten Vorhersagen im Februar und Mai eine weniger drastische Rezession vorausgesetzt hatten.
Reformen werden nun noch schwieriger
"Die neuen Prognosen basieren auf neuen Daten, in denen sich niederschlägt, wie schwer die Konjunkturabschwächung im vergangenen Spätherbst und Winter war", sagte am Freitag ein Regierungsvertreter, der mit der revidierten Haushaltsplanung vertraut ist.
Die neuen Zahlen dürften den Kritikern von US-Präsident Barack Obama neue Munition liefern, die dessen geplante Ausgaben etwa für Reformen des Gesundheits- und des Bildungswesens sowie für die Energiepolitik angesichts gigantischer Haushaltslöcher für zu hoch halten. Aus dem Kongress dürfte ihm nun verstärkt Widerstand drohen.