Die US-amerikanische Website News.com hat die peinlichsten Wahlpannen zusammengestellt:
Probleme beim Hochfahren der Systeme
Gleich zu Beginn des Wahltages streikte die Technik: Zahlreiche Wahlmaschinen konnten nicht hochgefahren werden. Techniker versuchten vergeblich, die Maschinen abzuschalten. Diese Panne zwang die Wähler dazu, wieder auf traditionellem Wege - mit Papierstimmzettel - ihre Stimme abzugeben. Die Tageszeitung "Salt Lake City Tribune" zitierte den Wähler Robert Nelson: "Ich habe 90 Minuten gewartet, dann bin ich nach Salt Lake City zur Arbeit gefahren."
Der Faktor "Alter"
In Indianapolis mussten die Wahlbeobachter feststellen, dass die Mehrheit der Wahlhelfer im Durchschnitt 72 Jahre alt ist. Die "Washington Post" zitierte die Bezirksangestellte Doris Anne Sadler: "Einige ältere Wahlhelfer waren nicht in der Lage, die optischen Scanner der Wahlmaschinen mit den neuen Touch Screen-Modulen zu verbinden." Diese Aufgabe ist in etwa damit vergleichbar, einen Drucker an einen Computer anzuschließen.
Kaputte Wahlkarten
Die Wähler erhielten im Vorfeld Wahlkarten, mit deren Hilfe die elektronischen Wahlmaschinen aktiviert werden konnten. Wie die Tageszeitung "Indianapolis Star" berichtete, blockierten Karten in 47 Bezirken des Bundesstaates Indiana die Maschinen, nachdem die Wähler sie in den Chip-Scanner eingeführt hatten. Offenbar waren die Wahlkarten bei der Herstellung falsch programmiert worden.
Wütende Wähler
Der Umstieg von Papier auf Wahlmaschinen machte einige Wähler aggressiv. Die Tageszeitung "Allentown Morning Call" berichtete von einem Zwischenfall in Pennsylvania: Mit einem Briefbeschwerer zerschmetterte Michael Young den Bildschirm einer Wahlmaschine, als diese nicht funktionierte. Die Polizei verhaftete ihn wegen Sachbeschädigung.
Voreinstellung: Demokrat
Die Anhänger der Republikaner aus New Jersey mussten leidvoll erfahren, dass die Technik ihre Tücken hat. In den Wahlmaschinen gab es eine Voreinstellung - und zwar für den Kandidaten der Demokraten, Robert Menendez. Wer für die Republikaner stimmen wollte, musste diese Vorauswahl manuell entfernen. "Wir sind nicht sicher, was der Grund dafür ist", sagte ein Anwalt der Republikaner der Tageszeitung "The New York Times", "aber die Voreinstellung tauchte bei mehreren Wahlmaschinen auf, so dass man nicht an einen Zufall glauben kann".
Faule Wahlbeobachter
Wähler in Oklahoma konnten ihre Stimmen nicht vor Arbeitsbeginn abgeben. Die Helfer hatten das Wahllokal einfach zu spät geöffnet, ein Wahlbeobachter hatte verschlafen.
Falsche Voreinstellungen
Ungefähr 28 Stimmen, die im Bundesstaat Connecticut abgegeben wurden, werden nicht gezählt. Laut der Tageszeitung "Hartford Courant" führten zwei Wahlmaschinen die falschen Kandidaten auf.
Zirpende Wahlmaschine
In einem Wahllokal nahe Columbus in Ohio fielen drei der vier Wahlmaschinen aus. Die verbleibende Maschine zirpte wie eine Grille. Die Techniker erklärten der Tageszeitung " Columbus Dispatch", dass sie absolut ratlos seien.
Batterie statt Kabel
Nach Angaben der Tageszeitung "The San Diego Union Tribune" gab es bei den Stimmabgaben Pannen, die auf menschliches Versagen zurückzuführen sind. Als die Wahlmaschinen urplötzlich nicht mehr funktionierten, holten die Wahlhelfer Techniker. Diese attestierten: Statt mit Strom aus der Steckdose liefen die Wahlmaschinen mit Batterie; als diese leer waren, fielen die Maschinen wegen Strommangel aus.
Systemabsturz
Im Wahlbezirk Broward in Florida wurden nach dem Wahldebakel im Jahre 2000 Papier gegen Wahlmaschinen mit Touch Screen getauscht. Allerdings sind auch die Maschinen nicht perfekt. Gegenüber der Tageszeitung "Miami Herald" berichtete Mary Cooney, die Sprecherin der Broward-Wahlbeobachter: "Das Problem war, dass die Techniker die Farbpatrone vertauschten und die Wahlmaschinen deshalb mit den falschen Kartuschen aktiviert worden sind. Dieser Fehler bewirkte, dass alle Maschinen abstürzten."
Server Probleme
In Colorado fielen nach einem Bericht der Tageszeitung "Denver Post" mehrere Server der elektronischen Wahlmaschinen aus. Die Maschinen mussten herunter- und wieder hochgefahren werden. Währenddessen mussten die Helfer in anderen Wahllokalen anrufen, um die Identität der Wahlberechtigten bestätigen zu lassen.
Website-Probleme
In Michigan wurde die Website des republikanischen Kandidaten Mike Bouchard geschlossen, nachdem sie von Hackern geknackt worden war. Die Wähler konnten sich so nicht mehr über den Kandidaten informieren.
Fehlende Stifte
In Chicago hatten sich die Wahllokale auf die elektronischen Wahlmaschinen eingestellt. Daher fehlten etliche spezielle Stifte, um die Papierstimmzettel auszufüllen. Dies frustrierte Wahlhelfer und Wähler nach Angaben der Tageszeitung "Chicago Tribune".