Mit Improvisationstalent haben die US-Behörden auf eine Panne bei den Midterm-Wahlen auf der 218-Einwohner-Insel Prudence im Bundesstaat Rhode Island an der Ostküste reagiert und so die Abstimmung dort gerettet.
Wie unter anderem CNN berichtete, gab die einzige Wahlmaschine auf der Insel am Wahlmorgen plötzlich den Geist auf. Der Apparat habe aufgehört, die elektronischen Stimmabgaben zu akzeptieren, sagt Miguel Nunez, der stellvertretende Wahldirektor des Bundesstaates.
Die insgesamt rund 170 eingetragenen Wähler der Insel wurden daraufhin aufgefordert, ihre Kreuze ganz klassisch mit einem Stift auf Papier zu setzen.
Fähre rettet Midterm-Wahl auf Prudence Island
Dennoch wollen Nunez und seine Kollegen den geplanten Ablauf sicherstellen und ließen eigens eine Fähre auslaufen, die schon nach rund einer Stunde eine neue Wahlmaschine aus der zweieinhalb Kilometer entfernten Hafenstadt Portsmouth auf dem Festland auf das Eiland vor der Küste lieferte. Die abgegebenen Papier-Stimmzettel wurden nacherfasst, sodass die Midterms auch auf Prudence über die Bühne gehen konnten. An einen ähnlichen Vorfall könne er sich in seinen 20 Jahren im Wahlvorstand nicht erinnern, sagte Nunez.
Rund 60 Prozent der Wähler auf Prudence sind laut CNN Anhänger der Demokraten, die Fähre half also in diesem Fall, die "blaue Welle" (nach der Parteifarbe) der Oppositionspartei gegen US-Präsident Donald Trump auf das Festland zu tragen.
Der "New York Post" zufolge ist Prudence Island eine von zwei Wahlstellen in Rhode Island, die nur per Schiff erreichbar sind. Die andere, Block Island, habe jedoch eine Ersatz-Wahlmaschine vorrätig, teilte die Wahlleitung mit.
Wegen ihrer Fehleranfälligkeit und eventueller Manipulationmöglichkeiten stehen die Wahlmaschinen und -computer in den USA immer wieder in der Kritik.

Quelle: "New York Post", CNN