Der demokratische Kandidat bei den US-Präsidentschaftswahlen, Barack Obama, will Ex-Außenminister Colin Powell im Falle eines Wahlsieges zu seinem Regierungsberater machen. Der Republikaner Powell, der am Sonntag seine Unterstützung für Obama bekundet hatte, habe ihm bereits zuvor beratend zur Seite gestanden, sagte der Kandidat am Montag im US-Sender NBC. Allerdings wollte sich Obama nicht festlegen, welche Rolle genau Powell in seiner Regierungsmannschaft übernehmen werde. "Ob er eine formelle Rolle übernehmen würde, ob es etwas gibt, was gut zu ihm passen würde, das müssten er und ich diskutieren", sagte Obama.
Obama gab im NBC-Interview zu, dass er auch gerne gemeinsame Wahlkampfauftritte mit Powell absolviert hätte. Powell habe dies aber mit der Begründung abgelehnt, dass er kein Politiker mehr sei. Powell hatte in der NBC-Sendung "Meet the Press" gesagt, er werde bei der Präsidentschaftswahl am 4. November für Obama stimmen. Der Senator von Illinois erfülle die Voraussetzungen, die USA zu führen, "weil er inspirieren kann, weil sein Wahlkampf alle eingeschlossen hat, weil er alle im Land erreicht". Powell war von 1989 bis 1993 als erster Afroamerikaner US-Generalstabschef. Von 2001 bis 2005 war er unter Präsident George W. Bush Außenminister.
Zwei Wochen vor den Wahlen sehen Umfragen Obama klar vor seinem Konkurrenten John McCain. Nach einem Durchschnittswert der sieben wichtigsten Meinungsforschungsinstitute führt der schwarze Senator mit 49,2 Prozent. McCain kommt demnach lediglich auf 43,7 Prozent. In einer Umfrage des Gallup-Instituts führt Obama gar mit 51 zu 44 Prozent, dem Institut GWU-Battleground zufolge allerdings lediglich mit 49 zu 45 Prozent.
Wie der TV-Sender CNN berichtet, kann Obama derzeit mit 277 Wahlmännern rechnen, McCain lediglich mit 174. Um ins Weiße Haus einziehen zu können, sind die Stimmen von 270 Wahlmännern notwendig. CNN stützt sich bei seinen Berechnungen nach eigenen Angaben auf aktuelle Umfragen sowie Erkenntnisse aus früheren Wahlen.