US-Präsidentschaftswahlkampf Bush wird bissig

Angesichts sinkender Popularitätswerte geht US-Präsident Bush jetzt in die Offensive. Ein Demokrat im Weißen Haus werde den Staatsapparat aufblähen und die nationale Sicherheit gefährden.

Im US-Präsidentschaftswahlkampf werden die Töne zwischen den Kontrahenten zunehmend schärfer. Präsident George W. Bush richtet scharfe Angriffe gegen seinen wahrscheinlichen demokratischen Herausforderer John Kerry. Dieser wiederum warf Bushs Republikanern vor, sie wollten seinen Patriotismus in Frage stellen. Mit Vorwahlen in den Staaten Utah, Idaho und Hawaii geht am heutigen Dienstag das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten weiter.

Bush warnte eindringlich vor einer Übernahme des Weißen Hauses durch die Demokraten nach der Wahl am 2. November. Ein demokratischer Präsident würde die Steuern erhöhen, den Staatsapparat aufblähen und die nationale Sicherheit gefährden. Ohne Kerry beim Namen zu nennen, warf er dem Senator aus Massachusetts Unentschlossenheit in Kernfragen der amerikanischen Politik vor.

Konsequenzen für das Jahrhundert

"Unsere Handlungen und Entscheidungen in diesem Jahrzehnt werden in ihrer Konsequenz weit in das Jahrhundert wirken", sagte Bush bei einer Veranstaltung von Gouverneuren seiner Republikanischen Partei in Washington. Wenn Amerika Schwäche und Unsicherheit zeige, werde die Welt in eine Tragödie hineinschliddern. Mit ihm werde dies aber nicht geschehen, betonte der Präsident.

Mit der Rede ging Bush angesichts sinkender Popularitätswerte in die Offensive. Der Strategiewechsel war von Bushs Wahlkampfmanager Ken Mehlman angekündigt worden. Bisher hatte sich Bush im Wahlkampf eher als ein Präsident präsentiert, der über dem politischen Alltagsstreit steht.

Kerry bezeichnete den Strategiewechsel Bushs als Ausdruck der Nervosität des Präsidenten angesichts der schlechten Umfragewerte. Derzeit liegen sowohl Kerry als auch dessen einziger noch verbliebener innerparteilicher Rivale Senator John Edwards in der Wählergunst vor Bush. Kerry verwahrte sich gegen Versuche der Republikaner, mit Blick auf die Verteidigungspolitik und Fragen der nationalen Sicherheit seinen Patriotismus in Zweifel zu ziehen.

AP
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