stern-Korrespondent Jan-Christoph Wiechmann begleitet Robyn Wingerter im US-Bundesstaat Iowa, wo die ersten Wähler die Stärke der demokratischen Kandidaten testen. Wer hier gewinnt, könnte sehr wahrscheinlich im November gegen Donald Trump antreten.
US-Vorwahl in Iowa "Wir brauchen ein Wunder, um Trump zu besiegen": Diese Wählerin bleibt enttäuscht von den Demokraten

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"Ich habe große Angst. Und ich war auch enttäuscht von beiden Kandidaten, die ich gestern gesehen habe, denn ich denke nicht, dass sie stark genug sind, Trump zu schlagen."
Amerika wählt: Und zuerst sind die Einwohner im US-Bundesstaat Iowa dran.
Weil die Wähler hier immer als erstes wählen dürfen, haben sie ausgesprochen viel Macht, das Rennen zu beeinflussen oder gar zu entscheiden.
stern-Auslandskorrespondent Jan-Christoph Wiechmann begleitet Robyn Wingerter auf zwei politischen Veranstaltungen.
Erster Halt: Eine Rede des Ex-Vizepräsidenten Joe Biden.
"Zuerst dachte ich, ich würde für Joe Biden abstimmen. Doch dann habe ihn gestern gesehen und dort ist es mir aufgefallen: Joe ist ziemlich schwach. Als er geredet hat, seine Kernargumente – es gab keine. Und das war für mich sehr beunruhigend."
"Der Unterschied zwischen seiner Energie und der von Elizabeth Warren war zu spüren."
Am selben Tag besucht Wingerter die Senatorin aus Massachusetts.
Elizabeth Warren fordert einen politischen und gesellschaftlichen Umbruch im Land: Krankenversicherung für alle, kostenlose staatliche Unis, eine Reichensteuer.
"Es sind großartige Ideen. Es ist, was wir hören wollen. Aber ich glaube nicht, dass es realistisch ist."
"So sehr ich eine US-Präsidentin miterleben möchte – denn ich denke, wir brauchen eine komplett unterschiedliche Perspektive in der Regierung – sehe ich nicht, wie sich das Land für Elizabeth erwärmt."
Wingerter muss sich noch entscheiden. Die 59-Jährige gehört zu keiner Partei, weiß aber sicher: Im November wird sie nicht Donald Trump wählen.
"Wir können keinen narzisstischen, frauenfeindlichen, entgleisten Mann, der auf niemanden aber sich selbst hört, haben. Er muss dringend gehen. Aber ich weiß nicht, wie das passieren kann.
Ich bezweifele sehr, dass die Demokraten, die wir nun haben, [Trump] besiegen können. Wir brauchen ein Wunder."