Dänische Soldaten haben nahe der südirakischen Stadt Basra mehr als 100 vergrabene Granaten gefunden, die nach ersten Untersuchungen Giftgas enthalten. Wie ein Sprecher des Heereskommandos am Samstag dem dänischen TV-Sender DR1 mitteilte, sind die Granaten wahrscheinlich mit einem als "Blasengas" bezeichneten Kampfgas gefüllt. Sie liegen den vorläufigen Röntgenanalysen zufolge seit etwa zehn Jahren unter der Erde. Endgültige Klarheit könnten aber erst Laboruntersuchungen von US- Spezialisten bringen. Sie sollen Anfang nächster Woche vorliegen.
Bei den Granaten handelt es sich wahrscheinlich um Überreste aus dem irakisch-iranischen Krieg in den 80er Jahren, wie ein US-Militärsprecher in einer Pressekonferenz sagte.
Die 30 bis 40 120-Millimeter-Geschosse waren den Angaben zufolge in der Wüste südlich von Bagdad vergraben. Die meisten seien in Plastiksäcke eingehüllt gewesen. Aus einigen laufe eine Flüssigkeit aus, bei der es sich womöglich um einen chemischen Kampfstoff handele, sagte Brigadegeneral Mark Kimmitt. Die Flüssigkeit werde untersucht. Der Irak hatte im irakisch-iranischen Krieg Chemiewaffen gegen gegnerische Soldaten eingesetzt und kurz nach dem Krieg 1988 in der nordirakischen Stadt Halabscha rund 5.000 kurdische Bewohner bei einem Giftgaseinsatz getötet.