Tierischer Wahlkampf Trump, die Republikaner und die Mär von den Haustier-essenden Migranten

Donald Trump glaubt: "In Springfield essen sie die Hunde, sie essen die Katzen."
Donald Trump glaubt: "In Springfield essen sie die Hunde, sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben."
© Pablo Martinez Monsivais / AP
Im Wahlkampf fluten Donald Trump und seine Anhänger das Netz mit Katzenbildern. Warum liegen ihnen die Tiere plötzlich so am Herzen? Alles begann mit einer kruden Behauptung.

Im Wahlkampf und auch sonst lässt Donald Trump eigentlich keine Gelegenheit sausen, um Migranten in den USA zu diskreditieren. Auch im TV-Duell gegen die Demokratin Kamala Harris teilte der Republikaner in diese Richtung aus. In dem Schlagabtausch griff Trump die Behauptung seines Vizekandidaten J. D. Vance auf, illegal eingewanderte Migranten aus Haiti würden in einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio Haustiere klauen und essen.

"In Springfield essen sie die Hunde, die Leute, die hierhergekommen sind, sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben", beharrte Trump nun bei der Fernsehdebatte – ohne Belege zu nennen. Parallel dazu verbreiteten er und seine Anhänger in sozialen Netzwerken mit Künstlicher Intelligenz generierte Bilder von Katzen und Enten.

Tierschwemme im Netz: Auch Musk macht mit

Der republikanische Senator Ted Cruz griff Vance' Behauptung auf und veröffentlichte seinerseits auf der Plattform X ein Katzenfoto, auf dem zu lesen ist: "Bitte wählt Trump, damit uns Migranten aus Haiti nicht essen."

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Running-mate Vance legte auf X nach: "In den vergangenen Wochen hat mein Büro viele Anfragen von Einwohnern aus Springfield erhalten, die berichteten, dass die Haustiere ihrer Nachbarn oder Tiere aus der Umgebung von haitianischen Migranten entführt wurden. Es ist natürlich möglich, dass sich all diese Gerüchte als falsch herausstellen."

Da konnte selbst Tech-Milliardär und X-Besitzer Musk nicht an sich halten. Auch er schaltete sich in das tierische Geposte ein und teilte auf seiner Plattform ein Bild von einem Küken und einer Katze mit dem Aufruf: "Rettet sie."

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Donald Trump macht Tierpostings zur Wahlkampfstrategie

Seitdem veröffentlichen diverse Republikaner KI-generierte Katzenbilder – darunter auch Trump auf seinem Sprachrohr Truth Social. Auf einem Bild ist er in einem Flugzeug zu sehen, umgeben von Katzen und Enten. Er veröffentlichte außerdem ein Bild mit einer Katze, die ein Maschinengewehr in der Hand hält und eine MAGA-Kappe trägt. MAGA steht für "Make America Great Again" und ist Trumps Wahlkampf-Motto. Die republikanische Kongressabgeordnete Nancy Mace postete auf X ein KI-generiertes Bild, auf dem Trump mit einer Katze unter dem Arm und einer Gans neben sich zu sehen ist.

Das Thema Migration spielt im Wahlkampf eine bedeutende Rolle. Kamala Harris ist als US-Vizepräsidentin unter anderem für das Thema zuständig gewesen. Ihr Kontrahent bei der Präsidentenwahl am 5. November, Ex-Präsident Trump, greift die 59-Jährige bei dieser Thematik immer wieder heftig an und wirft ihr Versagen vor.

DPA
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