Der Held des Unabhängigkeitskampfs in dem kleinen asiatischen Staat Osttimor, Xanana Gusmão, tritt als Premierminister zurück. Das teilte seine Regierung am Freitag in der Hauptstadt Dili mit. Gusmão (68) bleibe im Amt, bis ein Nachfolger vereidigt sei. Gegen Gusmãos Koalition waren Korruptionsvorwürfe erhoben worden.
Gusmão hatte jahrzehntelang den Unabhängigkeitskampf gegen die Besatzer aus dem übermächtigen Nachbarland Indonesien angeführt. Die einstige portugiesische Kolonie mit 1,2 Millionen Einwohnern, knapp so groß wie Thüringen, wurde nach einem Referendum und einem von Gewalt begleiteten Abzug der Indonesier erst 2002 unabhängig. Gusmão war der erste Präsident des Landes. 2007 wechselte er ins Amt des Ministerpräsidenten.
Gusmão war ein Weggefährte von Friedensnobelpreisträger José Ramos Horta, der den Widerstand gegen die Kolonialherren als Vertreter der Rebellen im Ausland vorantrieb. Er erhielt dafür 1996 den Friedensnobelpreis. Ramos-Horta war von 2007 bis 2012 Präsident.