Ungewöhnliche Sparmaßnahmen: Irland will seine Botschaften im Vatikan, in Osttimor und im Irak schließen. Wie das irische Außenministerium am Donnerstag mitteilte, seien die Einschnitte nötig, um den Vorgaben der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) nachzukommen. Im Radiosender RTE äußerte Außenminister Eamon Gilmore sein "Bedauern" über den Beschluss der Regierung.
Irland wies zurück, dass die Botschaft im Vatikan mit einem Streit im Zusammenhang mit einem Missbrauchsskandal durch katholische Priester in Irland zusammenhängt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche in Irland, Kardinal Sean Brady, bedauerte die Entscheidung der irischen Regierung. Der Sprecher des Vatikans, Federico Lombardi, teilte mit, das Entscheidende sei nicht die Anwesenheit eines Botschafters, sondern die Beziehung zwischen Heiligem Stuhl und Irland, die er nicht gefährdet sehe.
In Bezug auf die Schließung der Botschaft im Iran teilte das irische Außenministerium mit, das bilaterale Handelsvolumen mit Teheran bleibe hinter den Erwartungen zurück. In Osttimor soll Irland demnach in Zukunft von seinem Botschafter in Singapur vertreten werden.