Die Türkei ist zum Einlenken im Streit mit der EU um Zypern bereit. Eine entsprechende Mitteilung der finnischen EU-Ratspräsidentschaft vom Donnerstag in Helsinki, wonach die Türkei einen Hafen und einen Flughafen für Transporte aus Zypern öffnen will, wurde allerdings in Ankara zunächst weder bestätigt noch dementiert. EU-Diplomaten in Brüssel schlossen trotz bestehender Unklarheiten über Details der türkischen Öffnung nicht aus, dass die geplante Verlangsamung der EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara in letzter Minute abgewendet werden könnte.
Türkei lenkt ein - und verlangt Zugeständnisse
Die EU-Außenminister wollen am kommenden Montag beraten, ob die Erweiterungsverhandlungen gebremst werden müssen, weil die Türkei Schiffen und Flugzeugen aus der griechisch dominierten Republik Zypern den Zugang zur Türkei verweigert.
Im türkischen Außenministerium hieß es am Donnerstag, es werde derzeit über die Öffnung gesprochen. Türkische Nachrichtensender berichteten, Ankara erwarte im Gegenzug, dass dem seit 1974 von türkischen Soldaten besetzten Nordzypern direkter Handel über den Hafen Famagusta und den Flughafen Ercan ermöglicht werde. Ein EU- Diplomat sagte in Brüssel, die Gespräche schienen derzeit "in die richtige Richtung" zu laufen. Ob dies allerdings ausreiche, um eine Verzögerung der Beitrittsgespräche in letzter Minute abzuwenden, bleibe bis zum Bekanntwerden der Details abzuwarten.