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"Chabos wissen, wer der Babo ist!" Babo Giersdorf rechtfertigt seinen Wahlspruch

Während sich das Netz über sein Gangsta-Wahlplakat kaputtlacht, erklärt CSU-Jungpolitiker Fabian Giersdorf, wie er mit dem Shitstorm umgeht: Seinem größten Feind würde er einen solchen nicht wünschen.

Der Sturm nach der Ruhe. So oder so ähnlich muss es sich für den jungen Kommunalpolitiker Fabian K. Giersdorf angefühlt haben, als wegen eines Straßenrap-Spruchs auf seinem Wahlplakat der Shitstorm über ihn hereinbrach. Am Samstagabend postete das CSU-Mitglied sein Plakat, das mit dem Spruch "Chabos wissen, wer der Babo ist!" versehen war, auf seiner Facebook-Seite. Bis jetzt kommentierten über 1700 Nutzer dieses Bild – und machen sich vor allem lustig über den 23-Jährigen. Mittlerweile ist auch Giersdorf zu Wort gekommen und hat mehreren Medien erklärt, wie es ist, "wie der größte Idiot Deutschlands durch den Kakao" gezogen zu werden.

"Chabos wissen, wer der Babo ist", entstammt einem erfolgreichen Straßenrap-Song von Rapper Haftbefehl, der soviel bedeutet wie "Meine Jungs wissen, wer der Boss ist". Da Giersdorf als pausbäckiger Jurastudent mit schickem Anzug und Krawatte nicht viel mit dem Offenbacher Musiker gemein hat, war das Gelächter in den sozialen Medien vorprogrammiert. Darüber hinaus deutete Haftbefehl selbst auf seiner Facebook-Seite rechtliche Schritte gegen den jungen Bayer an.

Wie es ihm danach ging…

Erschlagen habe ihn das mediale Echo, sagte der Jungpolitiker in einem Interview mit dem Nachrichtenportal "N24". Gerade sei er noch Jurastudent gewesen und plötzlich interessierten sich nationale Medien für ihn. Er erklärte weiter: "Meinem größten Feind würde ich so einen Shitstorm nicht wünschen."

Warum er den Babo-Spruch gewählt hat…

"Von dem Songtext distanziere ich mich. Ich finde, dass die Worte "Chabo" und "Babo" mittlerweile geflügelte Worte sind und nicht unbedingt mit dem zweifelhaften Song von Haftbefehl verknüpft werden müssen", sagte er "N24". Babo sei laut seines Interviews mit "nordbayern.de" außerdem einer seiner Spitznamen. Weil Giersdorf Tutor in der Uni sei und seine dreijährige Tochter noch nicht richtig "Papi" sage, werde er Babo genannt. „Daraufhin habe ich mir überlegt, mit einem in der Jugendsprache bekannten Spruch die Jugendlichen, die sich normalerweise nicht für Politik interessieren, auf Kommunalpolitik und deren Bedeutung hinzuweisen", wird er weiter zitiert.

Wie er auf die Reaktion des Rappers reagiert…

Da sich Giersdorf von dem Song "ausdrücklich distanziert", wolle er nichts weiter dazu sagen. Bislang habe sich Haftbefehl nach angaben des Studenten in einem Interview bei "Focus Online" auch noch nicht gemeldet. Jedoch: "Wenn Haftbefehl anruft und mit mir reden möchte, dann würde ich natürlich mit ihm sprechen. Wenn er mich nicht beschimpft, ist alles in Ordnung. Ich würde ihm erklären, dass es nicht um Effekthascherei für die CSU geht bei dem Plakat", gibt Giersdorf bei "N24" zu verstehen.

Wie sich der Shitstorm auf seine Karriere auswirken wird…

"Ob es mir schadet, kann ich im Moment nicht beurteilen. Ich habe aber nicht nur negatives Feedback, sondern auch positives bekommen. Auch von anderen Parteien," erklärt der CSU-Politiker bei "Focus Online". Nach Angaben Giersdorfs fanden viele, dass er sich "etwas getraut habe". "Und der Erfolg ist doch, dass sich jetzt viele mit Politik beschäftigen."

Andra Wöllert

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