62. Tag der Sudetendeutschen Tschechische Sozialdemokraten kritisieren Sudetendeutsche

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat für seine jüngste Kritik an den Sudetendeutschen Unterstützung von der sozialdemokratischen Opposition bekommen. Die Aufforderung von Franz Pany, Vorsitzender der Sudetendeutschen, zu einer Entschuldigung für die Vertreibung, sei eine Frechheit.

Für seine jüngste Kritik an den Sudetendeutschen hat der tschechische Präsident Vaclav Klaus Rückendeckung von der sozialdemokratischen Opposition bekommen. Die indirekte Aufforderung von Franz Pany, dem Vorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft, zu einer Entschuldigung für die Vertreibung sei eine "Frechheit, Dummheit, Provokation", erklärte am Montag der Vizevorsitzende der Partei, Michal Hasek. Klaus hatte den Sudetendeutschen zuvor bereits "Gefühllosigkeit und Unbelehrbarkeit" vorgeworfen.

Pany hatte am Wochenende darauf hingewiesen, dass Queen Elizabeth II. bei ihrem Besuch in Irland den historischen Konflikt zwischen Engländern und Iren bedauert habe, und anschließend die Frage gestellt, warum ein tschechischer Präsident nicht ähnlich handeln könne.

Hasek forderte die politischen Repräsentanten der Bundesrepublik dazu auf, die Äußerungen Panys zu verurteilen. Am Beginn der Nazi-Besetzung Tschechiens habe die "Liebe der Sudetendeutschen zum Führer" gestanden, schrieb der Sozialdemokrat auf den Internetseiten seiner Partei. Kurz nach dem Jahrestag der Vernichtung von Lidice hätte er von den Sudetendeutschen daher Demut erwartet, sagte Hasek.

Bei einer Strafaktion nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich, den stellvertretenden Nazi-Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, wurden am 10. Juni 1942 die etwa 173 männlichen Bewohner des Dorfes Lidice ermordet. Anschließend wurden Frauen und Kinder verschleppt, ehe das Dorf dem Erdboden gleichgemacht wurde.

DPA
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