"Remigration" Nach Teilnahme an Deportations-Treffen: AfD-Chefin Weidel trennt sich von Referent Hartwig

Roland Hartwig war persönlicher Referent von AfD-Co-Chefin Alice Weidel (Archivbild)
Roland Hartwig war persönlicher Referent von AfD-Co-Chefin Alice Weidel (Archivbild)
Nach der Deportations-Konferenz in Potsdam zieht die AfD eine Konsequenz. Teilnehmer Roland Hartwig ist nicht länger Mitarbeiter von Co-Parteichefin Alice Weidel. Die Forderung nach "Remigration" bleibt jedoch Anliegen der AfD.

AfD-Co-Chefin Alice Weidel und ihr Mitarbeiter Roland Hartwig gehen fortan getrennte Wege. Das berichtete das ZDF am Montagabend unter Berufung auf Parteikreise. Der Nachrichtenagentur DPA lag eine Bestätigung über die Trennung vor. Der Arbeitsvertrag werde "im beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst", hieß es.

AfD erneuert Forderung nach "Remigration"

Der Schritt ist offenbar eine Konsequenz aus der Teilnahme des 69-jährigen Referenten an einem Treffen mehrerer AfD-Vertreter mit anderen Rechtsextremen Ende November in Potsdam. Auf diesem wurden einer Recherche von "Correctiv" zufolge die Möglichkeiten zur Deportation ("Remigration") von potenziell Millionen Menschen aus Deutschland diskutiert. Die Konferenz hatte in der vergangenen Woche bundesweit Empörung ausgelöst und die Diskussion über ein AfD-Verbotsverfahren neu befeuert. In der Folge hatten deutschlandweit Zehntausende Menschen gegen die Partei diskutiert.

Die AfD und ihre Spitze hatten mehrfach betont, es habe sich bei dem Treffen in Potsdam um keine Parteiveranstaltung gehandelt und dessen Bedeutung heruntergespielt. Gleichwohl verbreiteten die Partei und auch Alice Weidel erneut die Forderung nach "Remigration" von in Deutschland lebenden Menschen.

Der Begriff wurde am Montag zum "Unwort des Jahres" gekürt. Das Wort sei ein "rechter Kampfbegriff" und eine "beschönigende Tarnvokabel", erklärte die Sprachwissenschaftlerin und Jury-Sprecherin Constanze Spieß. Es werde von rechten Parteien und rechtsextremen Gruppen "für die Forderung nach Zwangsausweisung bis hin zu Massendeportationen von Menschen mit Migrationsgeschichte" verwendet.

 

 

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

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