Nach der Verhaftung des regimekritischen chinesischen Künstlers Ai Weiwei zeigt sich das Auswärtige Amt offiziell verschnupft. Außenminister Guido Westerwelle will noch am Mittwoch den chinesischen Botschafter ins Auswärtige Amt bitten - "damit unsere Botschaft klar und unmissverständlich die chinesische Regierung erreicht."
Ai Weiwei müsse umgehend wieder freikommen und die Möglichkeit haben, seiner künstlerischen Arbeit weiter nachgehen zu können, forderte Westerwelle, der erst in der vergangenen Woche von einem Besuch in Peking zurückgekehrt war.
Der Gegenwartskünstler war am Sonntag von der Polizei am Flughafen von Peking festgenommen worden, als er ein Flugzeug nach Hongkong besteigen wollte. Der international bekannte Künstler sieht sich wegen seiner Kritik an der kommunistischen Führung der Volksrepublik regelmäßig Repressalien ausgesetzt. Seit seiner Verhaftung hat es kein Lebenszeichen mehr von ihm gegeben.