Augenzeugenberichte "Und dann sind wir gefallen"

Die einen fuhren von der Arbeit nach Hause, die anderen waren nur auf der Durchreise, wieder andere kamen von einem Schwimmausflug zurück. Plötzlich bebte die Autobahnbrücke - und brach zusammen. Fahrzeuge stürzten in den Mississippi. Betroffene berichten, was sie erlebten.

Er habe gespürt, wie die Autobahn 35 W zu beben begonnen habe, berichtet Dennis Winegar aus dem texanischen Houston. "Ich bin mit aller Kraft in die Bremsen gestiegen und konnte noch sehen, wie vor mir etwas einfach verschwunden ist, und dann hat die Spitze meines Autos einfach nach unten gezeigt und wir sind gefallen." Mindestens 15 Meter, schätzt er. "Ich habe nur reagiert, meine Füße auf den Bremsen gelassen und gebetet, dass wir uns nicht umdrehen würden", berichtet er. "Als ich ausstieg, war ein Auto unterhalb von mir festgeklemmt und eines rechts von mir."

Für mich sind das Engel

Winegars Ehefrau Jamie berichtet, alle seien aus den Autos gesprungen und hätten einander geholfen, von der Brücke zu gelangen. "Es gab einige Leute dort, die versucht haben, allen zu helfen. Für mich sind das Engel"

Peter Siddons war auf dem Weg nach Hause, als er ein "Knacken" hörte und sah, wie die Brücke zu zerbröckeln begann, sagte er der Zeitung "Star Tribune". "Sie zerfiel unaufhörlich, nach unten, nach unten, nach unten, bis sie mich erreichte." Sein Auto stürzte mit der Brücke, aber kam zum Stillstand, als es in einen anderen Wagen rollte. Siddons zwängte sich aus dem Auto, sprang zunächst über die Spalte zwischen den Autobahn-Streifen und dann auf den festen Boden.

"Ich dachte, ich sei tot"

Der Vize-Vorsitzende einer Kreditbank sagte: "Ich dachte, ich sei tot. Ehrlich, ich dachte, es wäre vorbei." Direkt an der Abgrenzung zwischen Ufer und Brücke befand sich ein Schulbus mit Kindern, die auf dem Rückweg von einem Ausflug zum Schwimmen waren, berichtet Ryan Watkins, eines der Kinder. Watkins sagt, es habe zwei Schläge getan, der Bus sei gehüpft, dann sei das Fahrzeug zum Stehen gekommen, der Ausweg durch die Vordertür sei durch einen Betonpoller versperrt gewesen. Die Schüler seien durch die hintere Tür des Busses geflohen.

"Es schien wie im Film"

Catherine Yankelevich überlebte 1994 das Erdbeben in Northridge in Kalifornien. Sie befand sie sich auf der Autobahnbrücke über den Mississippi, als diese begann, sich zu bewegen. "Die Autos begannen zu fliegen, und ich fiel und sah das Wasser", berichtet sie. Nachdem ihr Auto in den Fluss gestürzt war, wand sie sich durch das heruntergekurbelte Fenster aus der Kabine zu winden und schwamm an das rettende Ufer - ohne sich verletzt zu haben. "Es schien wie im Film, das war ziemlich furchterregend", berichtet sie. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass so etwas hier geschehen könnte."

AP
AP/güs