Bayern Wahl läuft schleppend

Selten ist das Ergebnis einer Landtagswahl mit solcher Spannung erwartet worden wie in Bayern. Doch die Wähler selbst scheint die Abstimmung nicht sonderlich zu beeindrucken. Jedenfalls liegt die Beteiligung unter der von vor fünf Jahren.

Die mit Spannung erwartete Landtagswahl in Bayern hat bis zur Halbzeit in den Mittagsstunden noch nicht das von den Parteien erhoffte verstärkte Wählerinteresse gefunden. In größeren bayerischen Städten erreichte die Beteiligung auch rund vier Stunden vor Schließung der Wahllokale noch nicht die Vergleichswerte von 2003 und blieb durchschnittlich um gut einen Prozentpunkt zurück.

Schon vor fünf Jahren war die Wahlbeteiligung im Freistaat weiter zurückgegangen und hatte am Ende nur noch 57,1 Prozent betragen, den bisher niedrigsten Wert überhaupt. Bei der Wahl am Sonntag stand die seit Jahrzehnten unangefochtene Vormachtstellung der CSU auf dem Spiel.

Ministerpräsident Günther Beckstein sagte bei der Stimmabgabe in Nürnberg, er rechne weiter fest mit einer absoluten CSU-Mehrheit. "Ich bin optimistisch, dass wir einen klaren Regierungsauftrag erhalten." CSU-Chef Erwin Huber betonte in seinem niederbayerischen Heimatort Reisbach, sollte das Wahlziel "50 plus X" nicht erreicht werden, rechne er mit Diskussionen in der Sache, nicht aber mit einer Personaldebatte. Zuversichtlich für ein gutes Abschneiden der SPD äußerte sich Spitzenkandidat Franz Maget in München.

Die CSU lag in jüngsten Umfragen knapp unter 50 Prozent, die SPD bei rund 20 Prozent. Allerdings zeigte sich bis zuletzt rund die Hälfte aller Wahlberechtigten unentschlossen. Entscheidend für die künftigen Machtverhältnisse sollte zudem sein, wie viele Parteien die Fünf-Prozent-Hürde überspringen.

Für den neuen bayerischen Landtag waren 180 Sitze zu vergeben, darunter 91 Direkt- und 89 Listenmandate. 14 Parteien und Wählergruppen stellten sich zur Wahl, vier davon allerdings nur in einzelnen Regierungsbezirken. Dort wurden zeitgleich auch die sieben bayerischen Bezirkstage gewählt. Diese Gremien aus ehrenamtlichen Abgeordneten bestimmen vor allem über Sozial- und Pflegeeinrichtungen sowie über Kultur- und Heimatpflege.

DPA
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