Bundestag Joschka Fischer sagt Goodbye

Der Obergrüne geht von Bord: Nach einem Medienbericht verabschiedet sich Joschka Fischer am kommenden Dienstag aus der Fraktion, um eine Gastprofessur in Princeton anzutreten - über diesen Plan hatte stern.de bereits im Januar berichtet.

Die langjährige Führungsfigur der Grünen, Ex- Außenminister Joschka Fischer, verabschiedet sich nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" am Dienstag aus der Bundestagsfraktion. Er kehrt damit der Parteipolitik endgültig den Rücken. Bis September werde er sein Mandat niederlegen und dann als Gastprofessor an die amerikanische Elite-Universität Princeton wechseln. Über den möglichen Wechsel in die USA hatte stern.de bereits im Januar berichtet.

Aus der Grünen-Fraktion verlautete am Donnerstagabend in Berlin, es werde ein Auftritt Fischers in der Sitzung am Dienstag erwartet. Der Abschied solle im kleinen Rahmen über die Bühne gehen, der 58-Jährige wolle eine Abschiedsrede halten. Ferner seien Ansprachen der Fraktionsvorsitzenden, Renate Künast und Fritz Kuhn geplant. Ein Geschenk soll es auch geben. Im Bundestag wolle Fischer auch zu seinem Abschied keine Rede mehr halten. Er hatte schon seit der Bundestagswahl im vorigen September auf Auftritte vor dem Plenum verzichtet.

Partei und Fischer entfremdet

Für Fischer rückt der 31-jährige in Teheran geborene Omid Nouripour ins Parlament nach. Er ist seit Ende 2002 Mitglied im Bundesvorstand der Grünen. Sein politischer Schwerpunkt ist die Rechts- und Innenpolitik.

Grünen-Mitglieder berichteten in den vergangenen Monaten von einer Entfremdung zwischen Fischer und der Partei und Fraktion und rechneten mit seinem baldigen Abschied. Jüngster Streitpunkt war Fischers abwehrende Haltung, einen Untersuchungsausschuss zur Rolle des Bundesnachrichtendienstes während des Irak-Krieges einzusetzen.