Deutliche Unterschiede Welche Partei bei Wählern unter 18 klar vorn liegen würde

Kind stimmt bei der U18-Wahl ab: Die Linke gewinnt klar
Ein Kind stimmt bei der U18-Wahl ab: Bundesweit stimmten die meisten für die Linke
© Anja Cord / Imago Images
Wie würde die Bundestagswahl ausgehen, wenn Kinder und Jugendliche wählen dürften? Das Ergebnis der Jugendwahl unterscheidet sich stark von den Wahlumfragen – und es gibt regionale Unterschiede.

In Deutschland liegt das Wahlalter bei 18 Jahren. Deshalb ist es nur eine Testwahl, die der Deutsche Bundesjugendring und das Deutsche Kinderhilfswerk auch vor der diesjährigen Bundestagswahl durchgeführt haben. Dabei durften Minderjährige ihre Stimme abgeben.

Das Ergebnis weicht deutlich von den Umfragen für die Bundestagswahl ab. Dürften nur Kinder und Jugendliche abstimmen, würde die Linke die Wahl gewinnen: Sie kommt auf 20,8 Prozent und ist damit klar stärkste Kraft. Dahinter steht die SPD mit 17,9 Prozent. Erst dann sortiert sich die CDU (15,7 Prozent), die sonst in den Umfragen deutlich vorn liegt, ein – fast gleichauf mit der AfD (15,4 Prozent). Die Grünen kommen auf 12,5 Prozent. Die FDP sowie das BSW liegen unter der Fünf-Prozent-Hürde. Interessant ist auch das gute Ergebnis der Tierschutzpartei: Sie erreicht immerhin 3,7 Prozent.

Die Linke liegt bei Jugendwahl klar vorn

Ganz überraschend kommt der Erfolg der Linken bei Kindern und Jugendlichen nicht. Auch unter den 18- bis 29-Jährigen, die ja tatsächlich wählen dürfen, nimmt die Partei laut einer aktuellen Forsa-Umfrage die Spitzenposition ein. Außerdem ist die Linke auf Plattformen wie Instagram und Tiktok sehr aktiv und erreicht dort viele junge Menschen. Zum Beispiel in Person von Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek, die das Ergebnis der Jugendwahl kommentierte: "Keine:r kann sich vorstellen, wie glücklich mich das macht."

Auf den tatsächlichen Ausgang der Bundestagswahl werden die Stimmen der Kinder und Jugendlichen keinen Einfluss haben. Der Bundesjugendring appelliert dennoch, sie ernstzunehmen. Das Ergebnis sei "ein deutliches Signal an die Politik und die anderen Generationen": "Junge Menschen haben vielfältige politische Interessen, die von der Politik wahrgenommen werden müssen", heißt es in einer Mitteilung.

Im Osten halten Jugendliche zur AfD

Insgesamt haben mehr als 160.000 Jugendliche in 1812 selbstorganisierten Wahllokalen abgestimmt. Nach Bundesländern unterscheiden sich die Ergebnisse allerdings sehr stark. Während beispielsweise in Berlin die Linke mit mehr als 27 Prozent klar vorn lag, gewann in den neuen Bundesländern überall die AfD die Jugendwahl – teils mit mehr als 35 Prozent.

epp

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