Bei Zusammenstößen während einer Kurden-Demonstration in Düsseldorf sind am Samstag mindestens 15 Menschen verletzt worden. Nach Angaben der Polizei stoppten Polizeibeamte den Demonstrationszug, weil Fahnen mit dem Bild des in der Türkei inhaftierten PKK-Anführers Abdullah Öcalan gezeigt worden seien. Daraufhin seien die Einsatzkräfte von Teilnehmern mit Gegenständen beworfen und mit Fahnenstangen angegriffen worden. Dabei seien zwölf Polizisten verletzt worden, drei von ihnen schwer.
Die Polizei setzte den Angaben zufolge Pfefferspray ein. Mindestens drei Demonstranten seien leicht verletzt worden, sagte eine Polizeisprecherin. Neun Demonstranten wurden demnach vorläufig festgenommen.
Ein Sprecher der Demonstranten sagte, der Zug sei von der Polizei umstellt worden. Ein Polizeisprecher betonte dagegen, dass alle Teilnehmer jederzeit die Demonstration hätten verlassen können, sobald ihre Öcalan-Fahnen eingerollt gewesen seien.
Kurdendemo in Düsseldorf um 17 Uhr beendet
Um 17 Uhr sei die Demonstration von der Veranstaltungsleiterin beendet worden. Bis zum Abend blieb beim Abzug der Demonstranten alles friedlich. Zu der Veranstaltung waren deutlich weniger als die ursprünglich erwarteten 25.000 Teilnehmer gekommen.
Im September hatte eine Kurden-Kundgebung in Köln, bei der Öcalan-Bilder gezeigt wurden, für Empörung in der Türkei gesorgt. Mit der Genehmigung der Veranstaltung hätten die deutschen Behörden der "Verbreitung von Terrorpropaganda" durch PKK-Unterstützer Vorschub geleistet, kritisierte das türkische Außenministerium damals und bestellte den deutschen Botschafter in Ankara ein.
Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) kämpft im Südosten der Türkei für eine größere Selbständigkeit der dort lebenden Kurden. Die Gruppe ist auch in der Europäischen Union und in den USA als Terrororganisation gelistet. Das Bundesinnenministerium hatte die Liste verbotener PKK-Symbole im März überarbeitet. Unter anderem wurde dabei untersagt, Öcalan-Porträts öffentlich zu zeigen.
