Ein Sondereinsatzkommando der Polizei hat vier Schülerinnen aus der Gewalt des Geiselnehmers befreit. Nach fünf Stunden konnten die Beamten den mit zwei Messern bewaffneten Iraner überwältigen und die Mädchen, mit denen er sich im Keller eines Einfamilienhauses verschanzt hatte, befreien. Eine Geisel habe durch den Täter eine oberflächliche Schnittverletzung erlitten, berichtete die Polizei.
Der 50 Jahre alte Täter, der in früheren Jahren in Deutschland in psychiatrischer Behandlung war, wollte mit der Geiselnahme erreichen, dass seine Familie aus Iran nach Deutschland kommen kann. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann nicht dem Haftrichter vorgeführt, sondern seine Einweisung in eine psychiatrische Klinik beantragt wird.
Der Iraner hatte in einem Linienbus zunächst zehn Schulkinder in seine Gewalt gebracht. Sechs von ihnen konnten sich befreien und fliehen. Mit vier Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren verschanzte er sich in dem Keller des Einfamilienhauses. Im Bus hatte er einen Brief in seiner Heimatsprache hinterlassen, in dem er die Familienzusammenführung forderte. Der Iraner hatte Asylbewerberstatus, der im Mai abgelaufen wäre.