"Letztes Wort" in Magdeburg Eklat im Gerichtssaal: Täter von Halle leugnet den Holocaust

Halle-Attentäter Stephan B. am Mittwoch im Landgericht Magdeburg
Halle-Attentäter Stephan B. am Mittwoch im Landgericht Magdeburg
© Ronny Hartmann / DPA
Der rechtsterroristische Attentäter von Halle hat im Verfahren im Landgericht Magdeburg für einen erneuten Eklat gesorgt. In seinem "letzten Wort" leugnete Stephan B. offen den Holocaust – der Prozess wurde unterbrochen.

Im Prozess um den Anschlag auf die Synagoge von Halle hat der Angeklagte Stephan B. sein Recht zum "letzten Wort" genutzt und im Landgericht Magdeburg mehrere Minuten lang in eigener Sache gesprochen.

B. attackierte in einem vorbereiteten Statement die Prozessbeteiligten mit beleidigenden, polemischen, zum Teil rassistischen und antisemitischen Äußerungen und bezeichnete das Verfahren als einen "rein politischen Schauprozess". 

Halle-Attentäter Stephan B. leugnet Holocaust

In seinen Äußerungen leugnete er auch den deutschen Völkermord an den Juden. Nach Überzeugung mehrerer Nebenklage-Vertreter und auch des anwesenden Vertreters der Generalbundesanwaltschaft hat er damit im Gerichtssaal den Straftatbestand der Holocaust-Leugnung erfüllt.

Ein Opfer-Anwalt forderte die Vorsitzende Richterin auf: "Unterbinden Sie das!" Ein weiterer Nebenklage-Anwalt rief: "Dafür sitzt er nochmal!" Er beantragte, die nach seiner Ansicht strafwürdigen Äußerungen das Angeklagten zu Protokoll zu nehmen.

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Die Vorsitzende Richterin Ursula Mertens sagte zum Angeklagten: "Herr B., die Holocaust-Leugnung ist eine Straftat, ich habe Ihnen das bereits erklärt." Die Sitzung wurde nach den für die Prozessbeteiligten und die zahlreichen Zuhörer schockierenden Äußerungen des Angeklagten zunächst für 20 Minuten unterbrochen.  

wue