Hamburger Ex-Bürgermeister Dohnanyi will Sarrazin bei Parteiausschluss verteidigen

Thilo Sarrazin kann in dem Verfahren zum Ausschluss aus der SPD auf prominente Unterstützung setzen: Der frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi hat angekündigt, den umstrittenen Bundesbankvorstand vor der Schiedskommission der Partei verteidigen zu wollen.

Bei dem angestrebten Ausschluss von Thilo Sarrazin aus der SPD erhält der umstrittene Bundesbankvorstand Rückendeckung vom früheren Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD). "Wenn die SPD ihn ausschließen will, stehe ich bereit, ihn vor der Schiedskommission zu verteidigen", schrieb der Jurist Dohnanyi über Sarrazin in einem Beitrag für die "Süddeutsche Zeitung". "Einen fairen Prozess wird es ja wohl noch geben."

Dohnanyi nahm Sarrazin vor dem Vorwurf in Schutz, ein Rassist zu sein. "Niemand mit Sachkenntnis" könne heute noch bestreiten, dass es "besondere kulturelle Eigenschaften von Volksgruppen" gebe. Sarrazin habe nicht die Muslime insgesamt angegriffen, sondern nur jenen Teil von Zuwanderern, der sich weigere, seine "Kinder zum Deutschlernen, zu Bildungswillen und offener Integrationsbereitschaft zu erziehen".

Vor dem Hintergrund des Holocausts scheuten die Deutschen Debatten und Worte, die bei anderen Völkern "gang und gäbe" seien, schrieb Dohnanyi. Nach seiner Auffassung würde Sarrazin wegen seines Buches "Deutschland schafft sich ab" zur Integrationspolitik "aus keiner anderen europäischen Linkspartei ausgeschlossen".

AFP
zen/AFP

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