Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti soll sich einem Pressebericht zufolge bereits in der übernächsten Woche als Ministerpräsidentin zur Wahl stellen. Dies sei in derzeitigen Plänen von SPD und Grünen vorgesehen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Kreise der möglichen Koalitionspartner. Demnach wurden in den Koalitionsverhandlungen Termine vom 4. bis zum 7. November für eine Landtags-Sondersitzung angepeilt.
Bereits für diesen Freitag hätten SPD und Grüne daher nach Angaben aus Verhandlungskreisen um ein Gespräch mit Landtagspräsident Norbert Kartmann (CDU) gebeten, berichtete die "SZ" weiter. Am 1. und 2. November sollen dem Bericht zufolge Parteitage von SPD und Grünen über den - noch nicht komplett ausgehandelten - Koalitionsvertrag abstimmen. Bei den Hauptstreitthemen, dem Ausbau der Flughäfen Frankfurt und Kassel-Calden, gäbe es allerdings noch keine Einigung.
Die nächste reguläre Plenarsitzung ist erst am 18. November. Hintergrund für den angestrebten früheren Wahltermin ist laut "SZ" zum einen die Sorge, dass unerwartete Ereignisse die Wahl Ypsilantis gefährden könnten, wenn nach den Parteitagen zu viel Zeit vergeht. Zum anderen gebe es in der Koalitionsrunde den Plan, einen Nachtragsetat für das laufende Haushaltsjahr einzubringen. Er müsste bis Ende Dezember verabschiedet sein, weshalb die Koalitionsrunde befürchte, dass die Zeit nach einer Wahl am 18. November zu knapp würde.
Nach Angaben von Verhandlungsteilnehmern äußerte sich Ypsilanti skeptisch zu einem frühen Wahltermin. Sie habe die Sorge zum Ausdruck gebracht, ihr könne abermals öffentlich Machtstreben vorgeworfen werden.