Corona-Pandemie Karl Lauterbach kündigt einen "Super-Sommer" an – warnt aber vor neuen Mutationen

Karl Lauterbach rechnet mit einem "Super-Sommer".
Karl Lauterbach rechnet mit einem "Super-Sommer".
© CHRISTIAN MANG/ / Picture Alliance
Karl Lauterbach blickt mit Sorge auf die aktuell hohen Infektionszahlen. Der Gesundheitsminister ist aber gleichzeitig optimistisch, dass die Sommermonate wieder ähnlich entspannt werden, wie im vergangenen Jahr.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fürchtet, dass die Pandemie sich weiter verschärfen und neue Mutationen entstehen könnten. Wie er im Gespräch mit dem stern mitteilte, liege das an den derzeit hohen Infektionszahlen. "Im Moment hat das Virus die besten Bedingungen sich weiterzuentwickeln. Dass bei diesen hohen Infektionszahlen keine Mutationen entstehen, ist epidemiologisch undenkbar", so Lauterbach.  

Deswegen gehe er auch nicht von einem nahen Ende der Pandemie aus. "Dass die Pandemie mit Omikron vorbei ist, halte ich für ausgeschlossen. Wir können nur hoffen, dass die neuen Mutationen harmloser sind. Bislang war das leider nicht der Fall", glaubt der SPD-Politiker. Dennoch wolle er nicht pessimistisch in die Zukunft blicken. "Wir werden einen Super-Sommer haben, wie im letzten Jahr auch", sagte Lauterbach.

Karl Lauterbach warnt vor zu frühen Lockerungen

Bereits am Sonntag hatte sich der Gesundheitsminister zu möglichen Lockerungen der Corona-Maßnahmen geäußert. Bei "Bild TV" sagte Lauterbach: "Ich glaube, dass wir deutlich vor Ostern lockern werden." Davon sei er "fest überzeugt". Voraussetzung sei allerdings, dass Mitte Februar wie erwartet die Omikron-Welle ihren Höhepunkt erreicht. "Man darf das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erschossen ist", warnte Lauterbach. Der Gesundheitsminister könne sich vorstellen, dass auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar über Lockerungen diskutiert werde.

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Zum jetzigen Zeitpunkt aber, so hatte er klargestellt, ist Lauterbach strikt gegen Öffnungen: Er halte es "für verrückt", wenn bei Höchstzahlen von Infizierten die Maßnahmen gelockert würden. "Was wäre in Deutschland, wenn wir vorgehen würden wie in England?" Seine Antwort: "Dann hätten wir pro Tag über den Daumen gepeilt vielleicht 300 Tote. Wir haben aber deutlich weniger, nämlich 60 bis 80." Mit den Maßnahmen "retten wir jeden Tag Leben", so Lauterbach.

Jonas Schulze Pals und Andreas Hoffmann