Kompromiss Bundeskabinett beschließt kürzeren Wehr- und Zivildienst

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch nach Angaben aus Regierungskreisen die Verkürzung des Wehr- und Zivildienstes auf sechs Monate beschlossen. Die Regierung setzt damit ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zwischen Union und FDP um.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch nach Angaben aus Regierungskreisen die Verkürzung des Wehr- und Zivildienstes auf sechs Monate beschlossen. Die Regierung setzt damit ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zwischen Union und FDP um. Die Verkürzung des bisher neunmonatigen Wehr- und Zivildienstes ist allerdings ein Kompromiss: Die Liberalen würden die Wehrpflicht gern völlig aussetzen und nur im Notfall wieder aktivieren. Die Union beharrt indes auf dem Pflichtdienst, weil sie dadurch die Armee in der Bevölkerung verankert sieht. Kritiker warnen, die Verkürzung lasse den Wehrdienst zum Bundeswehr-Praktikum verkommen. Sozialverbände sehen den verkürzten Zivildienst ebenfalls skeptisch.

Pro Jahr sollen künftig 50.000 junge Männer einberufen werden, 10.000 mehr als bisher. Die Grundausbildung wird in Heer und Marine auch künftig drei Monate dauern. Bei der Luftwaffe, im Sanitätsdienst und in der Streitkräftebasis wird sie dagegen auf zwei Monate verkürzt.

Reuters
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