Längere AKW-Laufzeiten Voigtsberger: Stadtwerke sind Verlierer des Atom-Kompromisses

In Nordrhein-Westfalen ist der Atomausstieg bereits abgeschlossen: Es gibt keine laufenden Atonkraftwerke mehr. Der neue Atom-Kompromiss verärgert dort besonders: Die kommunalen Stadtwerke haben in erneuerbare Energien investiert.

Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD) sieht die Stadtwerke als Verlierer des Atom-Kompromisses. "Wir haben sehr viele Investoren gehabt, gerade die kommunalen Stadtwerke, die sich auf den Weg gemacht haben, hocheffiziente Kraftwerke in erneuerbare Energien zu investieren", sagte Voigtsberger am Dienstag im WDR-Fernsehen. "Jetzt verstopft der billige Atomstrom die Netze, man wird diesen Strom gar nicht loswerden können. Ich halte das Ganze deswegen eher für einen energiepolitischen Rückschritt als einen Fortschritt", fügte er hinzu.

Die Koalitionsspitzen hatten sich am Sonntag in Berlin auf einen Kompromiss im Atomstreit verständigt. Demnach sollen sieben ältere Atomkraftwerke acht zusätzliche Jahre Produktionszeit bekommen. Für die zehn Reaktoren, die ab 1980 ans Netz gegangen sind, sollen es 14 Jahre sein. Ferner sollen die Betreiber von 2011 bis 2016 jährlich 2,3 Milliarden Euro Brennelementesteuer an den Bundeshaushalt und zusätzlich einen Teil ihrer Gewinne an einen Fonds zum Ausbau erneuerbarer Energien zahlen. In NRW gibt es keine laufenden Atomkraftwerke mehr.

APN
APN