Lafontaine Schönbohm droht mit Verfassungsschutz

Oskar Lafontaines Verwendung des Begriffs "Fremdarbeiter" im Wahlkampf - ein Fall für den Verfassungsschutz? Brandenburgs Innenminister Schönbohm konnte sich das vorstellen.

Der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm hat dem früheren SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine damit gedroht, ihn vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen.

"Der Sozialist Lafontaine sucht offenbar bei den Neo-Nazis seine Wähler. Wenn er so weitermacht, könnte das ein Fall für den Verfassungsschutz werden", sagte Schönbohm der "Bild"-Zeitung von Dienstag. Lafontaine tritt gemeinsam mit dem PDS-Politiker Gregor Gysi als Spitzenkandidat für das neue Linksbündnis aus PDS und der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) an. Lafontaine hatte kürzlich auf einer Kundgebung gesagt, der Staat sei verpflichtet zu verhindern, dass Familienväter und Frauen arbeitslos würden, "weil Fremdarbeiter ihnen zu Billiglöhnen die Arbeitsplätze wegnehmen“. Die Nationalsozialisten hatten Zwangsarbeiter mit dem Begriff " Fremdarbeiter" bezeichnet.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, warf Lafontaine in der "Bild"-Zeitung vor, am rechten Rand Stimmen fischen zu wollen.

Reuters
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