Volker Münchow Das ist der Mann, der Christian Lindner ausflippen ließ

Mit seinem Zwischenruf provozierte Volker Münchow eine der leidenschaftlichsten Parlamentsreden seit Langem. Wer ist der Mann, der Christian Lindner im Düsseldorfer Landtag so in Rage brachte?

Christian Lindner und Volker Münchow verbindet weder die Parteizugehörigkeit noch das Alter noch sind sie Fans des gleichen Sports. Gemeinsam haben sie nur, dass beide Abgeordnete des nordrheinwestfälischen Landtags und dort vergangenen Donnerstag aneinander gerasselt sind. Das heißt: Der eine (Münchow) kommentierte hämisch die Ansprache des anderen (Lindner). Folge: eine fast dreiminütige Wutrede des 36-jährigen FDP-Chefs und Motorsportfans über die Bräsigkeit einiger Sozialdemokraten wie den 55-jährigen SPD-Fraktionsvorsitzenden.

"Da haben Sie ja Erfahrung", unkte Münchow als Lindner gerade über Gründergeist in Deutschland sprach. "Ach, gucken sie mal da", antwortete Lindner rauflustig und wetterte dann fast drei Minuten lang über den "dämlichen Zuruf". Ja, er habe einmal ein Unternehmen gegründet und sei gescheitert, so der FDP-Mann. "Aber es sind meistens solche Sozialdemokraten, die das ganze Leben im Staat gearbeitet oder vom Staat selbst gelebt haben, die anderen unternehmerisches Engagement vorwerfen", so Lindner in Richtung Münchow. Und: Scheitern könne auch eine nützliche Erfahrung sein.

Münchow schweigt

Von dem Angegangenen war seitdem nichts wieder zu hören. So wie er auch bislang, zumindest außerhalb von Nordrhein-Westfalen, nicht großartig in Erscheinung getreten ist.

Seit fast 40 Jahren ist Münchow Sozialdemokrat, seit knapp vier Jahren sitzt er im Düsseldorfer Landtag, mittlerweile als Fraktionsgeschäftsführer.

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Nach seiner Facebook-Seite zu urteilen, hat der Mann ein Faible für Witze der gröberen Art und sein Twitter-Account nutzt er offenbar neben einigen Fußball-Kommentaren eher als Termin-Kalender ("16. September: Sitzung der SPD-Landtagsfraktion"). Vor seiner Zeit als Landtagsabgeordneter war Münchow unter anderem Vize-Bürgermeister von Velbert. Und, da irrte sich Herr Lindner dann doch, nach Ausbildung und Ökonomie-Studium, nicht nur Staatsbediensteter, sondern Vertriebsleiter in der freien Wirtschaft (für einen norwegischen Schloss- und Safehersteller). Neben seiner Leidenschaft für die Fortuna aus der Landeshauptstadt engagiert er sich offenbar auch für den Velberter Boxclub. Der Mann ist also im Einstecken geübt.