FDP-Generalsekretär Christian Lindner lehnt eine komplette Abschaffung der Ermäßigungen bei den Mehrwertsteuersätzen ab. "Wir wollen, dass der Grundbedarf nicht stärker belastet wird", sagte Lindner der "Passauer Neuen Presse". Ein einheitlicher Satz hätte sicherlich seinen Reiz. Lebensmittel, Zeitungen und Kultur sollten aber wie bisher mit dem ermäßigten Satz besteuert werden. Darüber hinaus könne man bei einer Reform der Mehrwertsteuer über vieles sprechen. Einem "Spiegel"-Bericht zufolge plädiert ein vom Bundesfinanzministerium in Auftrag gegebenes Gutachten für die komplette Abschaffung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von sieben Prozent. Im Gegenzug solle ein einheitlicher Satz von weniger als 19 Prozent festgelegt werden.
"Die Koalition wird die Mehrwertsteuer einer Revision unterziehen", kündigte Lindner in der Zeitung an. Zugleich bekräftigte er, dass er die auf Drängen der FDP und CSU beschlossene Reduzierung der Mehrwertsteuer für Hotels nachträglich für einen Fehler halte. Eine solche Maßnahme hätte nicht isoliert gemacht werden dürfen. Die schwarz-gelbe Koalition hatte angekündigt, im September über Änderungen an der Mehrwertsteuer zu sprechen.